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Gewalt- und Suchtprävention in der Kita

Das Projekt „FREUNDE“ ist im Jahr 1998 aus einer Initiative regionaler „Rotary Clubs“ in Bayern entstanden. Deren Mitglieder bereitete der zunehmende Suchtmittelkonsum von Jugendlichen Sorge. Um präventiv möglichst früh anzusetzen wurde in fachlicher Kooperation mit der „Aktion Jugendschutz“ ein Programm entwickelt, das die Förderung von Lebenskompetenz in Kindertageseinrichtungen zum Ziel hatte.

Das Münchner „FREUNDE“-Programm fördert Lebenskompetenzen


Mit Freunden gegen Sucht und Gewalt

© Helme Heine

 

Lebenskompetenz beugt Sucht- und Gewaltverhalten vor

Das Projekt „FREUNDE“ ist im Jahr 1998 aus einer Initiative regionaler „Rotary Clubs“ in Bayern entstanden. Deren Mitglieder bereitete der zunehmende Suchtmittelkonsum von Jugendlichen Sorge. Um präventiv möglichst früh anzusetzen wurde in fachlicher Kooperation mit der „Aktion Jugendschutz“ ein Programm entwickelt, das die Förderung von Lebenskompetenz in Kindertageseinrichtungen zum Ziel hatte. „Bei dem Konzept geht es konkret um fünf pädagogische Vorgaben, die von den Erzieherinnen und Erziehern in den Einrichtungen umgesetzt werden und die Kindern bei der Entwicklung wichtiger Lebenskompetenzen helfen sollen“, erklärt Heribert Holzinger, Fachleiter des FREUNDE-Programms bei der Aktion Jugendschutz in München.

Gefühle anderer erkennen und verstehen ist Teil des Konzeptes

© Helme Heine

Fünf Bausteine machen fit für das Leben

  1. „Mit viel Gefühl“: Den Drei- bis Sechsjährigen wird vermittelt, wie sie ihre eigenen Gefühle benennen und zum Ausdruck bringen können. Neben einer besseren Wahrnehmung der eigenen Gefühlswelt und Verständnis für die Gefühle Anderer, lernen die Kinder auch, mit Frust und Ängsten besser umzugehen. „Menschen mit Suchtverhalten haben häufig Probleme mit dem Zugang zu ihrer Gefühlswelt. Lernt man früh, Gefühle wie zum Beispiel Wut zu akzeptieren und richtig damit umzugehen, beugt dies späterem Suchtverhalten vor“, erklärt Heribert Holzinger.
  2. „Platz zum Streiten“: Mithilfe dieses Bausteins sollen die Kinder lernen, Konflikte selbst zu lösen. Moderiert von der Erzieherin darf auf dem „Streitteppich“ jeder zunächst erzählen, was passiert ist, wie er oder sie sich fühlt und anschließend Vorschläge machen, wie man mit dem Problem umgehen kann. „Eine Streitkultur zu entwickeln, hilft den Kindern dabei, sich selbst zu behaupten, aber auch, Anderen zuzuhören und mit Anderen klarzukommen.“, weiß der Experte.
  3. „Kinder reden mit“: Wo es sinnvoll ist, sollen die Kinder in Entscheidungen mit eingebunden werden. So können sie Selbstwirksamkeit erleben. „Selbstständig eine Entscheidung zu treffen, bedeutet auch, dass man die Verantwortung dafür übernimmt. Außerdem müssen Absprachen eingehalten und eventuell Kompromisse eingegangen werden“, so Holzinger.
  4. Der „Selbermach-Tag“: An einem festgelegten Tag wird ohne Spielzeug gespielt. Die Kinder entwickeln eigene kreative Spiele, kommunizieren und interagieren mehr miteinander. „Dadurch wird vermittelt, dass nicht jedem Gefühl der Unlust sofort mit irgendeinem Konsum begegnet werden muss. Die Kinder haben alles bei und in sich, um sich selbst gut zu unterhalten und Spaß zu haben“, erklärt der Fachleiter die Methode.
  5. Die „Insel der Ruhe“: Dieses Vorhaben unterstützt die Einrichtungen dabei, Ruhe-Rituale und Entspannungsübungen fest in ihren Alltag zu integrieren. „Auch Kinder wissen Ruhe durchaus zu schätzen. Sie sollen einen positiven Zugang zum Thema „Ausruhen“ und „ruhig sein“ vermittelt bekommen“, so der Experte.
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