„Man lernt, indem man handelt“
Mobilitätstraining für Bonner Senioren
Senioren sollten den sicheren Umgang mit ihrem Rollator üben
© Photographee.eu, fotolia
Im Jahr 2015 wurden fast 49.000 Menschen über 64 Jahre bei Verkehrsunfällen verletzt – 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das zeigt die aktuelle Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamts. Hinzu kommt, dass die Fahrqualität mit zunehmendem Alter nachlässt: Rund drei Viertel der PKW-Fahrer über 74 Jahre trugen die Hauptschuld an dem Unfall, in den sie verwickelt waren. Erich Klaus, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Bonn, gibt Seniorinnen und Senioren seit über 20 Jahren handfeste Tipps, wie man sich auch im Alter sicher im Straßenverkehr bewegen kann – ob zu Fuß, mit dem Rollator, per Bus oder Bahn. Er veranstaltet regelmäßig ein- oder mehrtägige Trainingskurse für Senioren im Straßenverkehr, um Ängste zu nehmen und sie an verschiedene Mobilitätsformen heranzuführen.
Alternativen zum Auto aufzeigen
„Wenn man den Menschen näher bringen möchte, das Auto lieber stehen zu lassen, dann muss man ihnen Alternativen bieten“, erklärt Erich Klaus. Zum Beispiel wenn irgendwann die Sehkraft nachlässt und es mit dem Autofahren nicht mehr klappt, dann ist es einfacher, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, vorausgesetzt man hat sich schon frühzeitig mit Bussen und Bahnen auseinander gesetzt. Durch die Veranstaltungen der Bonner Polizei können auch ältere Menschen weiter mobil sein und sich ein Stück Lebensqualität erhalten. Das alles ermöglicht ein Arbeitskreis, in dem die Polizei, die Volkshochschule, die Stadtwerke Bonn als lokaler Verkehrsbetrieb, die Verkehrswacht und die Stadt Bonn zusammenarbeiten. Neben den Trainingskursen für Senioren geht es dabei auch um Aspekte wie die Stadtplanung und die Arbeit mit Jugendlichen. In Veranstaltungen wird über Risiken und Probleme älterer Menschen im Straßenverkehr aufgeklärt und nachempfunden, wie sich Senioren fühlen. Danach üben die Jugendlichen, wie man älteren Menschen und Menschen mit Handicap helfen kann.
Praxisnahes Training
Die Nachfrage nach den Veranstaltungen, die Erich Klaus in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule anbietet, ist groß. Sein Konzept ist einfach und hat sich bewährt: keine Vorträge halten, sondern die Menschen agieren lassen, mit ihnen zu den Gefahrenpunkten gehen und unterschiedliche Alltagssituationen durchspielen. Dadurch bauen die Senioren Ängste ab, sie fühlen sich sicherer und sind wieder selbstbewusst mobil unterwegs. Beim Training erproben die Teilnehmer das Verhalten in Bus und Bahnen, indem sie in einem extra aufgestellten Bus das Ein- und Aussteigen üben. Außerdem trainieren sie das Benutzen der Rolltreppe und bekommen erklärt, wie der Notschalter funktioniert. Ein Vertreter der Verkehrsbetriebe beschreibt darüber hinaus, wie die Fahrkartenautomaten funktionieren. Viele Senioren fühlen sich auf Bahnhöfen nicht sicher. Daher wird geschaut, wo sich die Notrufautomaten befinden und diese auch ausprobiert. Ferner besuchen die Senioren die nahegelegene Polizeidienstelle, so dass Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden.
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