Reise per Anhalter
Wie gefährlich ist Trampen?
Trampen kann aufregend sein – aber auch gefährlich werden
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Daumen raushalten und los geht’s, ohne einen Cent zu bezahlen: Vor allem für junge Menschen ist eine Fahrt per Anhalter eine spannende Art zu reisen. Dass Trampen jedoch sehr gefährlich sein kann, zeigt der Fall von Sophia L., die von Leipzig nach Bayern fahren wollte. Die Studentin war im Juni 2018 an der A9 in einen Lkw mit marokkanischem Kennzeichen zugestiegen. Etwa zwei Wochen später fand die Polizei ihre Leiche in der Nähe einer Tankstelle im Norden Spaniens. Tatverdächtig ist der 41-jährige Fahrer des Fahrzeuges.
Unsicher? Besser stehen bleiben!
Natürlich ist ein Fall, wie der der jungen Studentin, nicht alltäglich. Häufig kommt man sicher an sein Ziel. Dennoch gilt: Bevor man bei einer fremden Person einsteigt, sollte man mit der Fahrerin oder dem Fahrer sprechen und sich einen ersten Eindruck vom Fahrzeugzustand verschaffen. Bei der geringsten Unsicherheit ist es immer besser, auf eine Mitfahrt zu verzichten, selbst wenn man es eilig hat oder schon längere Zeit wartet. „Es gibt verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, die in Zusammenhang mit dem Trampen immer wieder genannt werden. Dazu gehören: nicht alleine trampen, nur bei Paaren oder Frauen mitfahren sowie Kennzeichen und Fahrtziel gleich zu Beginn der Reise übers Handy an eine Kontaktperson verschicken“, erklärt Jessica Maron, Pressesprecherin beim LKA Rheinland-Pfalz. „Man muss jedoch ganz klar sagen: Das kann die Gefahr vielleicht verringern, aber definitiv nicht ausschließen!“ Darüber hinaus trifft die weit verbreitete Annahme, dass nur Frauen beim Trampen etwas zustößt, nicht zu. Auch Männer können körperlich angegriffen oder ausgeraubt werden. Hinzu kommt, dass sich häufig nur schwer einschätzen lässt, ob der Fahrer oder die Fahrerin wirklich fahrtauglich ist oder etwa unter Drogen- oder Alkoholeinfluss steht.
Wenn, dann lieber Mitfahrzentrale
Etwas sicherer als das Trampen ist es, eine Mitfahrgelegenheit zu nutzen. Denn die Fahrerinnen und Fahrer sind über das jeweilige Online-Portal registriert. „Aber auch hier gilt es, vorsichtig zu sein“, warnt Jessica Maron. „Man kennt die Person, zu der man ins Auto steigt, auch in diesem Fall nicht. Keiner weiß, wer sich wirklich hinter dem Profil verbirgt.“ Auf positive Bewertungen durch andere Nutzerinnen und Nutzer kann man sich nur bedingt verlassen, denn diese können gefälscht sein. Entscheidet man sich für eine Mitfahrgelegenheit, sollte man vor der Reise einer Vertrauensperson davon erzählen und ihr das Kennzeichen des Wagens mitteilen. Zudem empfiehlt die Pressesprecherin, vor und während der Fahrt sowie nach dem Aussteigen kurz mit der Person zu telefonieren, um ihr ein Zeichen zu geben, dass alles in Ordnung ist. „Diese Hinweise gelten im Umkehrschluss auch immer für die Fahrer“, fügt Maron ergänzend hinzu. „Egal ob man spontan jemanden mitnehmen möchte oder über eine Mitfahrzentrale.“
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