Die Polizei zu Besuch im Kindergarten
Verkehrssicherheitsarbeit in Lahnstein
Mit dem Wimmelbild „Chaos auf der Kreuzung“ lernen die Kinder spielerisch das richtige Verhalten im Straßenverkehr
© VDP
Theorie und Praxis
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen besucht der erfahrene Polizist die Kinder vor Ort in ihrem Kindergarten und erklärt ihnen die wichtigsten Regeln rund um den Straßenverkehr. Für die Gruppe von etwa zehn Kindern gibt es einen theoretischen und einen praktischen Teil. Um das Eis zu brechen, startet Karlheinz Weidung mit seiner Handpuppe Max. „Max und ich stellen uns erst einmal gegenseitig vor. Auf diese Weise hat man sofort die Aufmerksamkeit der Kinder und kommt schneller mit ihnen ins Gespräch“, weiß der Präventionsexperte. Als Einstieg wählt er zunächst allgemeine Themen, die für die Kinder im Alltag wichtig sein können. Wann rufe ich zum Beispiel die Polizei? Wie mache ich das genau? „In diesem Teil geht es auch darum, Ängste vor der Polizei abzubauen und zu erklären, dass man sich immer an die Polizei wenden kann, wenn man in Schwierigkeiten ist.“ Ein weiteres wichtiges Thema: immer den Eltern Bescheid zu geben, damit sie stets wissen, wo man ist. Mithilfe von Bildern und kleinen Geschichten lernen die Kinder spielerisch das richtige Verhalten.
Polizeioberkommissar Karlheinz Weidung
Verkehrserzieher der Polizeiinspektion Lahnstein, © PI Lahnstein
Helm auf mit dem „Fingertrick“
Ein weiteres Thema, das die Kinder gemeinsam mit Karlheinz Weidung erarbeiten, ist das verkehrssichere Fahrrad. Mit einem gekochten Ei und einem Fahrradhelm zeigt der Polizeioberkommissar außerdem anschaulich, warum es wichtig ist, immer einen Helm zu tragen, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. „Den richtigen Sitz des Helmes überprüfen wir dann mit dem „Fingertrick“. Denn zwischen Kinn und Helm soll immer genau ein Finger passen“, erklärt Weidung. Und wo sitzt man als Kind im Auto am sichersten? Genau: auf der Rückbank im Kindersitz! Mit lustigen Bildern lässt der Präventionsexperte die Kinder erklären, was das Kind auf dem Bild falsch macht: Mal hält es den Arm aus dem Fenster, mal beugt es sich zwischen den Sitzen nach vorne oder steigt aus dem Auto, ohne zu schauen, ob gerade jemand vorbeikommt. „Den Kindern macht es Spaß, die bunten Bilder anzuschauen und nach den Fehlern zu suchen. So auch auf dem Wimmelbild „Chaos auf der Kreuzung“, bei dem sie herausfinden müssen, wer im Straßenverkehr etwas falsch macht.“
Die Straße überqueren mit dem „Indianertrick“
Am zweiten Tag wird im realen Straßenverkehr geübt. Wie verhält man sich an einem Zebrastreifen? Auf welcher Seite geht man am sichersten auf dem Bordstein? Und was macht man, wenn man mal zwischen geparkten Autos über die Straße muss? „Beim „Indianertrick“ lernen die Kinder, dass man in solch einem Fall zuerst einmal in das Auto hineinschaut, ob dort jemand sitzt, damit das Auto nicht plötzlich losfährt. „Dann tastet man sich vorsichtig zwischen den Fahrzeugen nach vorne bis an den Rand der Straße – eben wie ein Indianer“, erklärt der Verkehrserzieher. Zum Abschluss versucht der Polizeioberkommissar noch die Erzieherin der Kinder zu sich auf die andere Straßenseite zu locken. „Kommen Sie mal ganz schnell, hier liegt ein verletzter Vogel!“ Die Erzieherin lässt sich aber nicht beirren und wartet so lange, bis die Straße frei ist und sie sicher die Straße sicher überqueren kann. Weidung: „Die Kinder sollen verstehen, dass sie nicht einfach über die Straße laufen dürfen – auch wenn auf der anderen Seite gerade etwas ganz Spannendes passiert.“ Zum Abschluss dürfen die Kinder dann noch einen Funkstreifenwagen von innen anschauen. „Wenn ich die Kinder dann zwei Jahre später in der ersten oder zweiten Klasse wiedertreffe, freue ich mich, wie viel sie von dem Gelernten immer noch wissen“, so Weidung.
Kontakt
Polizeiinspektion Lahnstein
Polizeioberkommissar Karlheinz Weidung
Nordallee 3
56112 Lahnstein
Telefon: 02621/913 256
Telefax: 02621/913 160
E-Mail: pilahnstein@polizei.rlp.de
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