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Migration auf dem Luftweg

Die lebensgefährliche Route über das Mittelmeer oder in Lkws sind für Migrationswillige nicht die einzigen Wege nach Europa. Schleusernetzwerke bringen ihre Kunden auch illegal mit dem Flugzeug in die EU. Die Bundespolizei geht offensiv gegen diese Tätergruppen vor.

Polizeioberrat Markus Pfau

© Bundespolizeidirektion Pirna

Der Luftweg ist am sichersten

Die Einreise mit gefälschten Papieren per Flugzeug ist nur eine Möglichkeit für Migrationswillige. Wesentlich gefährlicher ist neben der Route über das Mittelmeer die sogenannte Behältnisschleusung, also der Transport im Laderaum eines Lkws oder in Güterzügen. Solche Reisewege können für die illegalen Migranten lebensgefährlich sein. Im Juni 2017 starb bei Großkarolinenfeld im Landkreis Rosenheim ein Flüchtling, weil er von einem Güterzug heruntergefallen war. Welchen Fluchtweg die Migranten wählen, ist oft eine Frage des Vermögens. „Wer es sich leisten kann, bekommt von den Schleusern das Rundum-Sorglos-Paket angeboten“, sagt Pfau: „Der Schleuser organisiert dann die gesamte Tour über die Türkei und die Balkanroute bis nach Deutschland.“ Doch die Bundespolizei ist den Schleuserbanden auf den Fersen. Unter anderem mit verdeckten Maßnahmen versuchen die Beamten, mögliche Hinweise über Tatabsprachen und über die Strukturen der Schleuser zu bekommen. „Täter nutzen mittlerweile verstärkt Messenger-Dienste und soziale Netzwerke, sodass wir uns als Polizei auch auf diese Kommunikationskanäle einstellen müssen, um erfolgreich ermitteln zu können“, sagt Pfau.

Ein großer Erfolg für die Ermittler

Bei dem jetzt eingeleiteten Strafverfahren in Wiesbaden haben die Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei einen guten Fang gemacht. Der Hauptbeschuldigte steht im Verdacht, die Schleusungen organisiert zu haben, falsche Pässe für seine Klienten besorgt und so die illegale Einreise mittels Flugzeug von der Türkei über Griechenland in europäische Staaten ermöglicht zu haben. Die Wohnungsdurchsuchungen dienten auch dem Ziel, weitere Hinweise über das Ausmaß der Schleusungen sowie über die Hintermänner zu erhalten. „Wenn wir hier in Deutschland jemanden in die Strafverfolgung bringen können, ist das ein großer Erfolg. Es gilt jetzt vor allem, die Beweislage auszuwerten, um das Netzwerk transparent zu machen“, berichtet der Inspektionsleiter. Die Ermittler wollen herausfinden, wer noch mit dem Hauptbeschuldigten zusammengearbeitet hat, wer seine zentralen Ansprechpartner waren und welche weiteren Organisationen noch mit ihm in Verbindung standen. Für Markus Pfau ist der Fall deshalb noch lange nicht abgeschlossen: „Natürlich können weitere Akteure im Ausland sitzen. Daher müssen wir verstärkt mit unseren Partnerdienststellen zusammenarbeiten, uns mit ihnen abstimmen und weitere Erkenntnisse austauschen.“

AL (27.10.2017)

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