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Sicherer Mietwagen im Urlaub

Völlig abgenutzte Bremsbeläge, bis auf die Felgen abgefahrene Reifen oder defekte Scheinwerfer – diese und andere schwere Sicherheitsmängel stellte der Auto Club Europa (ACE) im März 2015 bei seinem Mietwagen-Check auf Mallorca fest. Dafür wurden auf der Balearen-Insel insgesamt zehn verschiedene Autos angemietet – drei am Flughafen, die restlichen sieben bei lokalen Anbietern im Umkreis von Palma de Mallorca. Fünf der Fahrzeuge wären bei einer Hauptuntersuchung (HU) in Deutschland durchgefallen. Welche Bereiche an Fahrzeugen besonders kritisch sind und worauf man bei Mietwagen generell achten sollte, erklärt Constantin Hack vom ACE.

Augen auf bei Reifen und Licht


Mietwagen sollten genau unter die Lupe genommen werden

Angelika Emmerling, © Auto Club Europa (ACE)

 

Völlig abgenutzte Bremsbeläge, bis auf die Felgen abgefahrene Reifen oder defekte Scheinwerfer – diese und andere schwere Sicherheitsmängel stellte der Auto Club Europa (ACE) im März 2015 bei seinem Mietwagen-Check auf Mallorca fest. Dafür wurden auf der Balearen-Insel insgesamt zehn verschiedene Autos angemietet – drei am Flughafen, die restlichen sieben bei lokalen Anbietern im Umkreis von Palma de Mallorca. Fünf der Fahrzeuge wären bei einer Hauptuntersuchung (HU) in Deutschland durchgefallen. Welche Bereiche an Fahrzeugen besonders kritisch sind und worauf man bei Mietwagen generell achten sollte, erklärt Constantin Hack vom ACE.

Abgefahrene Reifen als Sicherheitsrisiko

Bei der Stichprobe von zehn Mietwagen stießen die ACE-Experten bei den Fahrzeugen sowohl auf leichte Mängel wie fehlende Verbandskästen oder Warndreiecke. Es fanden sich aber auch schwerwiegende Mängel wie einseitig abgefahrene Reifen. „Bei näherer Begutachtung zeigte sich dann, dass bei diesem Fahrzeug die komplette Vorderachse verzogen war. Offensichtlich war der Wagen nach einem Unfall nur oberflächlich instand gesetzt worden“, so Hack. Bei einem anderen Mietwagen, einem Cabrio, ließ sich das Verdeck nicht mehr öffnen und der Tank war Leck geschlagen. Lediglich einer der zehn getesteten Fahrzeuge wies überhaupt keine Mängel auf.

Abgefahrene Reifen sind ein Sicherheitsrisiko

Angelika Emmerling, © Auto Club Europa (ACE)

Reifen checken, Probefahrt machen

Für Laien ist es oft nicht einfach, Sicherheitsmängel an Fahrzeugen festzustellen. Dennoch gibt es Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann, bevor man sich hinter das Steuer eines Mietwagens setzt. „Man sollte sich zuerst einen Gesamteindruck über das Fahrzeug verschaffen. Sieht es aus, als hätte es schon einmal einen größeren Schaden gehabt? Erkennen kann man dies etwa an unterschiedlichen Spaltmaßen etwa an der Motorhaube oder an den Türen. Schrammen und Dellen sind zwar an sich kein Sicherheitsproblem, aber sie können zumindest ein Hinweis darauf sein, wie der Vermieter allgemein mit seinen Fahrzeugen umgeht“, erklärt der ACE-Experte.

Wichtig ist auch der Blick auf die Reifen: Ist noch ausreichend Profil vorhanden? Sind die Reifen gleichmäßig abgefahren? Ist ein Ersatzreifen vorhanden? „Bevor man losfährt, sollte man unbedingt eine kleine Probefahrt auf dem Parkplatz machen: Reagiert der Wagen so, wie er sollte? Funktionieren die Bremsen? Zieht der Wagen nach links oder rechts? sind Fragen, die man sich dabei stellen sollte. Ist hier etwas nicht in Ordnung, sollte man auf ein anderes Fahrzeug bestehen.“

Bei diesem Mietwagen ist der Bremsbelag bis auf die Trägerplatte abgefahren

Angelika Emmerling, © Auto Club Europa (ACE)

Beleuchtung, Scheibenwischer und Sicherheitsgurte

Ganz leicht selbst überprüfen kann man bei der Probefahrt auch, ob das Licht und die Blinker bei dem Mietwagen einwandfrei funktionieren. Gibt es hier Mängel, sollte man den Wagen ebenfalls reklamieren. Ein weiterer wichtiger Punkt: die Sicherheitsgurte. Hier kann man testen, ob die Gurte gut abrollen und darauf achten, dass sie weder angeschnitten noch ausgefranst sind. „Bei unseren Stichproben hat sich außerdem gezeigt, dass die Scheibenwischer zum Teil entweder eingerissen oder stark abgenutzt waren. Das kann vor allem bei einem plötzlichen Platzregen gefährlich werden“, warnt Constantin Hack. Ist man mit Nachwuchs unterwegs, sollten auch die Kindersitze vorab einer Prüfung unterzogen werden. „Kindersitze entsprechen bei vielen Autovermietungen leider häufig nicht den deutschen Sicherheitsstandards. Wenn möglich, sollte man den eigenen Kindersitz von zu Hause mitbringen“, so der Experte.

Warndreieck, Verbandskasten und Warnwesten sind meist auch im Ausland verpflichtend. Wer ohne diese Hilfsmittel unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld. Hier lohnt es, sich vorab über die geltenden Regelungen zu informieren und zu checken, ob der Mietwagen ausreichend ausgestattet ist.

Ein Video zum ACE-Mietwagen-Check 2015 steht bei YouTube zur Verfügung.

Teuer gleich sicher?

Die Qualität von Mietwagen pauschal am Preis festzumachen, ist schwierig. Dennoch kann man bei großen Anbietern eher davon ausgehen, dass mehr Wert auf Sicherheit gelegt wird. „Wir haben zum Teil für einen Mietwagen pro Tag nur 30 Euro bezahlt. Da kann nicht mehr wirklich viel an Serviceleistung dahinterstecken. Die renommierten Vermieter haben im Regelfall höhere Preise, aber oft auch die besseren Fahrzeuge. Dennoch gibt es auch hier Ausreißer. Auch hier haben wir im Test bei einem Fahrzeug erhebliche Mängel festgestellt“, betont Hack.

Insgesamt lasse der Service vieler Anbieter zu wünschen übrig, da es fast nirgends eine Einweisung für das Fahrzeug gegeben habe. Constantin Hack: „Nur auf Nachfrage war man bereit, uns zum Fahrzeug zu begleiten. Das ist aber wichtig, da vorhandene Mängel unbedingt vorab protokolliert werden sollten, um nicht hinterher selbst dafür haftbar gemacht zu werden. Hier ist vor allem auf Glasschäden zu achten.“ Denn oft haftet man für Schäden an Reifen oder Glas – selbst wenn man eine zusätzliche Versicherung für das Fahrzeug abgeschlossen hat. „Diese Art von Schäden sind oft vom Versicherungsschutz ausgeschlossen, so dass man vor allem Beschädigungen an den Scheiben vorher festhalten sollte.“ Insgesamt gilt: Übergibt man Ihnen ein Fahrzeug mit offensichtlichen Sicherheitsmängeln, bestehen Sie auf einen anderen Wagen oder wechseln Sie gleich zu einem anderen Anbieter.

SW (24.04.2015)

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