< Rechter Gewalt den Rücken kehren

Alkohol, Drogen, Glücksspiel

Wenn Eltern süchtig sind, leiden vor allem die Kinder. Schätzungen zufolge ist derzeit etwa jede bzw. jeder sechste unter 18-Jährige in Deutschland von einer stofflichen Sucht im Elternhaus betroffen, sprich von Alkohol- oder Drogenproblemen. Etwa 2,65 Millionen Minderjährige leben mit alkoholkranken Eltern zusammen. Zwischen 40.000 und 60.000 Kinder haben drogenabhängige Mütter oder Väter. Hinzu kommen Eltern, die einer nicht-stofflichen Sucht verfallen sind, wie etwa einer Spielsucht, einer Online-Sucht, einer Sex- oder Arbeitssucht. Diese Fälle lassen sich statistisch jedoch kaum erfassen. Es ist anzunehmen, dass rund zehn Prozent der in Deutschland lebenden Menschen in ihrer Kindheit durch ein familiäres Suchtproblem belastet waren bzw. akut davon betroffen sind.

Wenn Kinder mit suchtkranken Eltern aufwachsen

Kinder aus Suchtfamilien haben oft ihr Leben lang mit Problemen zu kämpfen

© Miredi, fotolia

 

Wenn Eltern süchtig sind, leiden vor allem die Kinder. Schätzungen zufolge ist derzeit etwa jede bzw. jeder sechste unter 18-Jährige in Deutschland von einer stofflichen Sucht im Elternhaus betroffen, sprich von Alkohol- oder Drogenproblemen. Etwa 2,65 Millionen Minderjährige leben mit alkoholkranken Eltern zusammen. Zwischen 40.000 und 60.000 Kinder haben drogenabhängige Mütter oder Väter. Hinzu kommen Eltern, die einer nicht-stofflichen Sucht verfallen sind, wie etwa einer Spielsucht, einer Online-Sucht, einer Sex- oder Arbeitssucht. Diese Fälle lassen sich statistisch jedoch kaum erfassen. Es ist anzunehmen, dass rund zehn Prozent der in Deutschland lebenden Menschen in ihrer Kindheit durch ein familiäres Suchtproblem belastet waren bzw. akut davon betroffen sind.

Früh Verantwortung übernehmen

Kinder aus suchtbelasteten Familien werden oft als „vergessene Kinder“ bezeichnet, denn ihnen wird meist nur wenig Aufmerksamkeit von den Eltern geschenkt. Ist nur ein Elternteil betroffen, kreisen die Gedanken des anderen viel um den Partner. Auch professionelle Helfer, wie die Suchthilfe oder Sozialarbeiter, kümmern sich in erster Linie um die süchtige Person. Die Bedürfnisse der Kinder bleiben auf der Strecke. Doch damit nicht genug: Sie fühlen sich früh für ihre Eltern und Geschwister verantwortlich. So übernehmen sie häufig Aufgaben im Haushalt oder kümmern sich um die emotionalen Bedürfnisse der Eltern. Sie werden sozusagen die Eltern ihrer Eltern. Man nennt dieses Phänomen auch „Parentifizierung“. Die Kinder sind dadurch dauerhaft überfordert. Sie fangen außerdem an, das Suchtverhalten der Eltern zu kontrollieren. So wird beispielsweise nach den Verstecken gesucht, um den gefundenen Alkohol dann wegzuschütten. Oder sie sorgen im Gegenteil für Nachschub, weil man weiß, dass der Vater oder die Mutter aggressiv wird, sobald der Alkoholpegel sinkt. Dadurch versuchen die Kinder, sich und ihre Geschwister zu schützen. Denn in Suchtfamilien kommt es häufig zu Grenzüberschreitungen, sexuellen Übergriffen oder körperlicher Gewalt. Im familiären Alltag sind Unsicherheit, Unberechenbarkeit und Angst vorherrschend. Je nach Rauschzustand sind süchtige Eltern übermäßig hart oder liebevoll zu den Kindern. Weil sie schon früh Verantwortung übernehmen, lernen die Kinder nicht, ihre Bedürfnisse zu spüren. Ihnen fehlt häufig das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl, sind ängstlich, wütend und voller Schuld und Scham.

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