Unseriöse Schlüsseldienste
Lieber erst gar nicht zahlen!
Sein Geld im Nachhinein zurückzubekommen, ist problematisch. Entweder die Firma weigert sich schlichtweg oder die Firmenadresse des Anbieters ist erst gar nicht zu ermitteln. „Wenn ein Kunde vor Ort in bar zahlt und dafür nur eine handschriftliche Quittung erhält, auf der weder Firmenname noch -adresse angegeben oder die angegebenen Daten falsch sind, wird es sehr schwierig, die Sache nachzuverfolgen“, betont Sabine Fischer-Volk. In Problemfällen sollte man sich immer an die Verbraucherzentrale wenden, denn da seien schwarze Schafe häufig schon bekannt und können von den Verbraucherschützern abgemahnt werden. Als Faustregel gilt: Seriöse Anbieter geben im Telefonbuch ihren korrekten Namen und Adresse an und teilen auf Anfrage auch verbindliche Preise mit. Die ortsüblichen Preise für Notdiensteinsätze erfährt man bei der Handwerkskammer. Auch eine Zahlung auf Rechnung sei in der Regel problemlos möglich, so die Verbraucherschützerin.
Tipps zum Umgang mit Schlüsseldiensten
- Deponieren Sie einen Ersatzschlüssel bei Nachbarn oder Freunden – so können Sie ggf. ganz auf einen Schlüsseldienst verzichten.
- Suchen Sie sich am besten schon vorab einen seriösen Schlüsseldienst mit Ladenlokal in Ihrer Nähe, erkundigen sich nach den Preisen und notieren Sie sich für den Notfall die Telefonnummer.
- Fällt Ihnen die Wohnungstür zu und es handelt sich um einen Notfall – etwa wenn kleine Kinder allein in der Wohnung sind oder Essen auf dem Herd steht – rufen Sie die Feuerwehr!
- Wenn Sie einen Schlüsseldienst rufen müssen: Klären Sie vorab die Anfahrtskosten, erklären Sie möglichst genau Ihr Problem und fragen Sie gezielt nach den Preisen für eine Türöffnung. Verweigert man Ihnen die Auskunft, wenden Sie sich an einen anderen Anbieter!
- Bleiben Sie bei der Türöffnung anwesend und bitten Sie ggf. einen Nachbarn, Sie bei der Abwicklung zu unterstützen.
- Beauftragen Sie nur die Öffnung der Tür und keine weiteren Leistungen wie etwa den Einbau eines neuen Schlosses. Vereinbaren Sie einen verbindlichen Festpreis.
- Unterschreiben Sie keine ungeprüften Auftragsformulare – streichen Sie ungewünschte Passagen heraus.
- Verlangen Sie im Anschluss eine Rechnung, auf der alle Positionen aufgelistet sind und akzeptieren Sie keine losen Quittungen.
- Erscheint Ihnen der Preis für die Leistung zu hoch, bestehen Sie auf einer Rechnung und zahlen vor Ort maximal einen geringen Grundbetrag. Lassen Sie sich nicht zur sofortigen Zahlung nötigen – etwa dazu, die geforderte Summe vom Geldautomaten abzuholen.
- Fühlen Sie sich unter Druck gesetzt, bedroht oder genötigt, haben Sie Angst oder den Verdacht eines Betruges, rufen Sie die Polizei!
- Haben Sie bereits eine überhöhte Summe bezahlt, wenden Sie sich an die Verbraucherzentrale und erstatten ggf. Anzeige bei der Polizei.
SW (26.09.2014)
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