Religiös begründetem Extremismus vorbeugen
Beratungsstelle Hessen unterstützt durch Prävention und Ausstiegsbegleitung
In Schulworkshops lernen Jugendliche viel über andere Religionen
© Violence Prevention Network
Wie kann man Jugendliche früh genug gegen salafistische Prediger schützen? An wen kann man sich wenden, wenn man den Verdacht hat, dass das eigene Kind oder ein Freund in die extremistische islamistische Szene abrutscht? Die Beratungsstelle Hessen von „Violence Prevention Networks“ bietet Hilfe im Umgang mit religiös begründetem Extremismus an. Sie richtet sich dabei sowohl an Jugendliche und Eltern, aber auch an Multiplikatoren wie Lehrer oder Polizisten. Cornelia Lotthammer ist die Pressesprecherin von Violence Prevention Networks – sie erklärt, wie die Beratungsstelle und seine neun Beschäftigten arbeiten.
Workshops in Schulen als „Grundimmunisierung“
Damit Kinder und Jugendliche möglichst gut gegen die Anwerbungsversuche extremistischer Hassprediger geschützt sind, bietet die Beratungsstelle unter anderem Workshops für neunte und zehnte Schulklassen an. Darin geht es um die interkulturelle Auseinandersetzung mit der eigenen und mit anderen Religionen. „In den interreligiösen Workshops werden zum Beispiel die drei großen monotheistischen Weltreligionen besprochen. Hier geht es darum, zu zeigen, dass es dabei mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt. Damit entzieht man von vornherein falschen Behauptungen den Nährboden“, erklärt Cornelia Lotthammer. In den sogenannten „Nahost-Workshops“ wird die Entstehung des Nahost-Konflikts thematisiert und die geschichtlichen Hintergründe erklärt. „Häufig findet eine Radikalisierung darüber statt, dass etwa jungen Muslimen vermittelt wird, sie würden unterdrückt. Das hat viel mit dem Nahost-Konflikt zu tun. Es wird besprochen, dass man diesen Konflikt nicht mit Gewalt lösen kann“, so die Expertin. Die Trainer setzen dabei auf Authentizität – sie sind bei den Workshops immer zu zweit, einer ist immer muslimischen Glaubens, der jeweils andere gehört dem christlichen oder jüdischen Glauben an. „Wir haben sogar ein Team bestehend aus einem Palästinenser und einem Israeli. Da sind die Schüler immer besonders überrascht und auch beeindruckt, dass das funktioniert. Ziel der Workshops ist es, Denkprozesse anzustoßen und zu verstehen, dass keine Religion „überlegen“ ist“, so Lotthammer.
Multiplikatoren können ihr Wissen erweitern
Die Beratungsstelle Hessen ist Bestandteil des hessischen Präventionsnetzwerks gegen Salafismus und wird durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport finanziert. Sie bietet auch Workshops für Multiplikatoren wie Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Lehrer oder aber auch die Polizei an. Diese werden im Umgang mit Jugendlichen, die sich bereits auf dem Weg zu einer Radikalisierung befinden, geschult. In den Workshops wird vermittelt, wie man in kritischen Situationen deeskalierend reagieren kann“, erklärt Cornelia Lotthammer. Die Teilnehmer erfahren in den Fortbildungen Grundlegendes zum Thema Islam, bauen dabei aber auch eigene Vorurteile ab.
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