< Todesursache „ungeklärt“

Betrugsmasche „Sextortion“

Nicht mehr ganz neu, aber immer noch aktuell: Als „Sextortion“ wird eine Betrugsmasche bezeichnet, bei der Internetnutzer mit Nacktbildern oder -videos erpresst werden. Der Begriff leitet sich von dem Englischen „extortion“ – Erpressung – ab. Hans Jürgen Hülsbeck ist im Landeskriminalamt NRW für das Sachgebiet „Verhaltensorientierte Prävention im Fachbereich Cybercrime“ zuständig. Er erklärt die verschiedenen Vorgehensweisen der Täter und wie man sich vor ihnen schützen kann.

Darknet liefert private Informationen

Mit der zweiten Masche versuchen Täter eher die breite Masse zu erreichen. Sie nutzen dazu Daten, die aus zurückliegenden Hacking-Angriffen gegen große Provider oder Online-Dienstleister stammen und über das Darknet vertrieben werden. Die Täter kaufen diese Daten und drohen Betroffenen in E-Mails mit der Veröffentlichung von Nacktbildern oder -videos, die das Opfer angeblich bei sexuellen Handlungen zeigen. Sie behaupten, den Computer der Betroffenen gehackt und damit Zugriff auf die Webcam erhalten zu haben. Als angeblichen Beweis präsentieren die Täter Passwörter oder persönliche Daten der Betroffenen. „Bei dieser Vorgehensweise sind die Täter nicht wirklich in Besitz von anzüglichem Material. Sie setzen aber darauf, dass das Opfer verunsichert wird und die geforderte Summe bezahlt“, erklärt Hülsbeck.

Das österreichische Bundeskriminalamt hat einen Comic-Clip zum Thema „Sextortion“ veröffentlicht, der für das Thema sensibilisieren soll.

Auf keinen Fall zahlen und immer Anzeige erstatten

Wird man Opfer einer solchen Erpressung, sollte man auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei erstatten und die geforderte Summe nicht bezahlen – auch wenn es schwerfällt und die Scham groß ist. Hans Jürgen Hülsbeck: „Die Täter sind gerissen. Und man ist nicht das einzige Opfer. Daran sollte man denken. Außerdem: Nur wenn ein Fall der Polizei bekannt ist, kann sie auch etwas gegen die Erpresser unternehmen.“ Hilfreich ist auch, relevante Beweismittel wie Screenshots des Accounts, das Chat-Protokoll oder den E-Mail-Verkehr für spätere Ermittlungen zu sichern. Wenn man die geforderte Summe bereits gezahlt hat, sollte man zudem seine Bank informieren und versuchen, das Geld zurückzuholen. Auch eine Strafanzeige ist dann immer noch möglich.

Auch „Sexting“ birgt die Gefahr von Erpressung

Im Rahmen von „Sexting“, also dem Verschicken von erotischen Bildern oder Fotos per Messengerdienst, kommt es im Anschluss ebenfalls immer wieder dazu, dass Beteiligte erpresst werden. Hier seien besonders jüngere Menschen betroffen, die entweder um Bargeld oder aber um weitere Fotos erpresst würden. „Ein erotisches Bild ist schnell gemacht und verschickt – man hat aber keine Kontrolle darüber, was danach damit geschieht. Eine Freundschaft kann außerdem schnell beendet sein und sich ins Gegenteil umkehren. Auch wenn der Erpresser in diesen Fällen meist bekannt ist, ist die Situation für die Betroffenen nicht weniger unangenehm“, weiß Hülsbeck. Auch hier gilt: Betroffene sollten sich nicht unter Druck setzen lassen und die Polizei informieren.

Datensparsamkeit schützt vor Missbrauch

Grundsätzlich sollte man mit der Preisgabe von privaten Daten – dazu gehören auch Fotos und Videos – sparsam sein. Zudem muss man sich klarmachen, dass sich hinter einem Internet-Profil auch eine völlig andere Person verbergen kann. „Man sollte gut überlegen, welche Daten man überhaupt ins Netz stellt und welche Daten man dann für wen freigibt. Außerdem sinnvoll: Die Webcam abzukleben, wenn man sie nicht benutzt“, rät der Präventionsexperte. Um Jugendliche zu schützen, sind aber auch die Eltern gefragt: „Es muss einfach klar sein, dass freizügige Fotos etwas sehr Persönliches sind und nicht in fremde Hände oder ins Internet gehören“, betont Hans Jürgen Hülsbeck.

SBa (22.02.2019)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Flugzeug

Mit diesen Tipps sind Sie für Ihren nächsten Flug gut gerüstet:

5 Tipps für...
...das Erkennen von Marken- und Produktfälschungen

So erkennen Sie Marken- oder Produktfälschungen:

5 Tipps für...
...den Schutz von Garage und Gartenhaus vor Einbruch

Diese Sicherungsmaßnahmen machen Sinn.

5 Tipps für...
...das Erstellen von Vollmachten

So sollten Sie sich in Bezug auf Vorsorge- oder Bankvollmachten...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...den Schutz pflegebedürftiger Menschen vor Gewalt

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Gewalt gegen pflegebedürftige...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Abzocke und Betrug im Urlaub

So schützen Sie sich im Urlaub vor Trickbetrügern und anderen Ganoven.

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...das sichere Wandern

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie auf eine Wanderung gehen möchten.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Telefonbetrügern

Darauf sollten Sie achten, um am Telefon nicht auf Betrüger...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...mehr Sicherheit auf der Skipiste

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der Wintersportsaison auf...

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...die Zugreise

So schützen Sie sich vor Taschendieben und kommen sicher ans Ziel.

5 Tipps für...
...den Weihnachtsmarktbesuch

So können Sie sich vor Taschendiebstahl schützen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...den Kauf von Souvenirs

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...das sichere Pedelec

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...die Katastrophenvorsorge

So sind Sie für den Ernstfall richtig vorbereitet.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

Weitere Infos für Senioren

Vorsorgevollmacht

Wenn Vertrauen missbraucht wird

Eine Vorsorgevollmacht kann vieles erleichtern, wenn die körperliche...[mehr erfahren]

Deutsche und polnische Polizei in einem Team

Europa wächst zusammen. Die offenen Grenzen führen jedoch auch dazu,...[mehr erfahren]

Die Hersteller sind in der Pflicht

Die so genannten Smart- oder Hybrid-TVs werden immer beliebter. Mit...[mehr erfahren]

Erst die Nummer prüfen, dann zurückrufen

Die Bundesnetzagentur und die Polizei warnen immer wieder vor...[mehr erfahren]

Wer erbt meine Daten?

Seit dem 12. Juli 2018 steht fest, dass Facebook-Konten vererbbar...[mehr erfahren]