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Spielend helfen lernen

Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt die Rettungskräfte von Feuerwehr und Polizei bei Katastrophen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes wie Hochwasser, schweren Stürmen oder Explosionen. Bundesweit engagieren sich rund 80.000 Ehrenamtliche bei der Zivil- und Katastrophenschutzorganisation. Sie leisten überall dort technisch-humanitäre Hilfe, wo sie gebraucht wird – auch im Ausland. Um Kinder und Jugendliche schon früh für die Arbeit beim THW zu begeistern, haben Mädchen und Jungs ab sechs Jahren die Möglichkeit, in einer Jugendgruppe mitzumachen. Hier lautet das Motto: Spielend helfen lernen.

Kinder- und Jugendarbeit beim THW


Mädchen und Jungs lernen, mit Technik und Sachverstand anderen zu helfen

© THW

 

Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt die Rettungskräfte von Feuerwehr und Polizei bei Katastrophen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes wie Hochwasser, schweren Stürmen oder Explosionen. Bundesweit engagieren sich rund 80.000 Ehrenamtliche bei der Zivil- und Katastrophenschutzorganisation. Sie leisten überall dort technisch-humanitäre Hilfe, wo sie gebraucht wird – auch im Ausland. Um Kinder und Jugendliche schon früh für die Arbeit beim THW zu begeistern, haben Mädchen und Jungs ab sechs Jahren die Möglichkeit, in einer Jugendgruppe mitzumachen. Hier lautet das Motto: Spielend helfen lernen.

Markus Schneid

Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit beim THW, © MS

Spaß an der Technik

Rund 15.000 Kinder und Jugendliche sind derzeit Junghelferinnen und Junghelfer in einem der 668 Ortsverbände bundesweit. Sie lernen, mit Technik und Sachverstand anderen zu helfen. „Es ist eine Mischung aus Ausbildung und Spiel“, erklärt Markus Schneid, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher beim THW. Auch wenn sie bei den regulären Einsätzen natürlich noch nicht dabei sind, werden die Mädchen und Jungs im Rahmen der Jugendarbeit an die Tätigkeit herangeführt. Es sind viele Ausbildungselemente mit dabei, die man als erwachsener Helfer können muss, nur angepasst an die Altersgruppe. „Ein Jugendlicher bekommt keine Motorsäge in die Hand. Das wäre viel zu gefährlich. Aber er lernt zum Beispiel, Knoten zu binden oder mit Scheinwerfern umzugehen. Das braucht man auch bei den späteren Einsätzen im Katastrophenfall.“ Bestimmte Voraussetzungen müssen die Kinder- und Jugendlichen nicht mitbringen. Ein Interesse an Technik ist allerdings von Vorteil, denn wie der Name schon sagt, setzt das THW viele technische Geräte ein. Dazu zählen die Boote und Einsatzfahrzeuge, große Geräte wie Pumpen und Sägen oder Notstromaggregate, die ganze Stadtviertel oder Ortschaften mit Strom versorgen können. „Vorkenntnisse sind wünschenswert aber nicht erforderlich – alles Notwendige sollen sie dann bei uns lernen“, umreißt Schneid die Anforderungen.

Beim THW stehen die Vermittlung von technischem Wissen und die Gemeinschaft im Vordergrund

© THW

Soziales Miteinander stärken

Da man schon als Kind mitmachen kann, ist eine altersgerechte Betreuung wichtig. „Von sechs bis 17 Jahren kann man in der Jugend bleiben. Die Altersgruppen werden passend zusammengestellt“, erklärt Schneid. Das altersübergreifende Miteinander spielt eine zentrale Rolle. Neben der Vermittlung von technischem Wissen steht beim THW nämlich auch die Gemeinschaft im Vordergrund. Die Jugendlichen lernen, sich in der Gruppe zurechtzufinden, zusammenzuarbeiten und sich aufeinander verlassen zu können. „Sie lernen auch, in gewissem Umfang Verantwortung zu übernehmen – nicht gleich für einen Einsatz oder ein Team, aber für eine bestimmte Aufgabe oder einen Teil der Gruppe. Am Ende kristallisiert sich da sogar schon die eine oder andere potenzielle Führungskraft heraus.“ Doch die Kinder und Jugendlichen bleiben beim THW nicht nur unter sich. Auch das generationsübergreifende Miteinander ist wichtig, also zwischen Kindern und Jugendlichen einerseits und den Erwachsenen andererseits. „Manche Helferinnen und Helfer sind um die 80 Jahre alt. Daher ist es wichtig, mit allen Altersgruppen zurechtzukommen.“ Seit einigen Jahren ist beim THW auch die Integration von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund ein bedeutendes Tätigkeitsfeld. „Das geht schon in der Jugendgruppe los.“

Als Bundesanstalt gehört das THW zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Nur wenige THW-Angehörige sind hauptamtlich tätig. 99 Prozent der Helferinnen und Helfer engagieren sich ehrenamtlich und werden für Einsätze vom Arbeitgeber freigestellt.

Aktive Nachwuchsförderung

Für die Hilfsorganisation ist die Jugendarbeit eine wichtige Werbung für die Grundausbildung, die man als aktives THW-Mitglied braucht, um bei den Einsätzen dabei sein zu können. „Wir erkennen schon früh die Stärken und Schwächen beim Nachwuchs und können darauf eingehen. Wenn sich jemand dafür entscheidet, auch nach der Jugendgruppe dabei zu bleiben, wissen wir schon sehr gut, in welchem Bereich wir diejenige oder denjenigen einsetzen können“, berichtet Schneid. Das Interesse seitens des potenziellen Nachwuchses ist hoch. „Das Engagement steigt langsam, aber konstant. In meinem Ortsverband Berlin-Reinickendorf haben wir beispielsweise eine Warteliste, die länger als die Mitgliederliste ist. Leider lassen es die Kapazitäten nicht zu, dass wir noch mehr Kinder und Jugendliche aufnehmen können.“

Feuerwehr und Polizei kennenlernen

Neben dem THW haben Kinder und Jugendliche in vielen Orten und Städten auch die Möglichkeit, sich bei der freiwilligen Feuerwehr zu engagieren. Zudem bieten viele Polizeipräsidien Praktika für Schülerinnen und Schüler an. Die Jugendlichen bekommen dadurch einen guten ersten Einblick in den Polizeiberuf. Das Bundeskriminalamt veranstaltet zudem jedes Jahr einen „Girlsday“ an allen seinen drei Standorten in Wiesbaden, Meckenheim und Berlin. An diesem Tag lernen die Mädchen die kriminalpolizeiliche Arbeit kennen und dürfen viel ausprobieren, beispielsweise wie man jemandem Handschellen anlegt. Das Ziel des „Girlsday“ ist es, Mädchen frühzeitig für Berufe zu begeistern, die eher männertypisch sind. Die beste Werbung für die THW-Jugend ist immer noch die Mundpropaganda. „Über die Bekannten- und Freundeskreise der Kinder und Jugendlichen kommen die meisten jungen Interessentinnen und Interessenten.“

MW (29.06.2018)

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