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Raus aus dem toten Winkel

Aufmerksam fahren, Vorfahrt beachten, Schulterblick nicht vergessen: Schulkinder müssen einiges lernen, um sicher mit dem Rad im Straßenverkehr zu fahren. Dabei helfen ihnen die Polizeioberkommissare Thomas Welsch und Tanja Haupenthal. Beide sind Verkehrssicherheitsberater der „Zentrale verkehrspolizeiliche Dienste“ an der Jugendverkehrsschule in Britten. Sie üben gemeinsam mit Grundschulkindern, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. Sie erklären den Kindern auch, was ein toter Winkel ist und wie man vermeidet, von anderen Autofahrern übersehen zu werden.

Radfahrausbildung an der Verkehrsschule Britten

Im praktischen Unterricht lernen die Kinder z. B., was ein toter Winkel ist

© Delphotostock/stock.adobe.com

 

Aufmerksam fahren, Vorfahrt beachten, Schulterblick nicht vergessen: Schulkinder müssen einiges lernen, um sicher mit dem Rad im Straßenverkehr zu fahren. Dabei helfen ihnen die Polizeioberkommissare Thomas Welsch und Tanja Haupenthal. Beide sind Verkehrssicherheitsberater der „Zentrale verkehrspolizeiliche Dienste“ an der Jugendverkehrsschule in Britten. Sie üben gemeinsam mit Grundschulkindern, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. Sie erklären den Kindern auch, was ein toter Winkel ist und wie man vermeidet, von anderen Autofahrern übersehen zu werden.

Erste Fahrübungen entlang des Parcours

Die Jugendverkehrsschule in Britten gibt jedes Jahr rund 950 Kindern aus dem Landkreis Merzig-Wadern Radfahrunterricht. Das Thema ist in den dritten und vierten Klassen an der Grundschule Pflicht und wird im Fach Sachkunde mit zehn Stunden Theorie und zehn Stunden Praxis unterrichtet. Die Theorie lernen die Kinder in der Schule. Der praktische Unterricht erfolgt auf dem großen Übungsparcours der Jugendverkehrsschule. „Hier finden die Kinder vom Kreisverkehr bis zur Ampelanlage alles, was sie auch im echten Straßenverkehr erwartet“, erklärt Verkehrssicherheitsberater Thomas Welsch. Im September 2011 wurde die stationäre Jugendverkehrsschule eröffnet. Zuvor gab es nur eine mobile Verkehrsschule, die die Fahrradausbildung auf den Pausenhöfen der Schulen durchführte. Nach fünf Doppelstunden an der Jugendverkehrsschule nehmen die Kinder an einer Fahrprüfung teil, ähnlich einer Führerscheinprüfung. In der Schule gibt es einen Theorietest. „Wenn die Kinder alle Grundlagen beherrschen, dann klappt es meist auch im richtigen Straßenverkehr“, sagt Welsch.

Vorsicht, toter Winkel

Neben der Radfahrausbildung bieten die Polizisten Thomas Welsch und Tanja Haupenthal den Schulen im Landkreis zusätzlich das Präventionsprojekt „Raus aus dem toten Winkel“ an. Besonders Lkw-Fahrer haben beim Abbiegen das Problem, dass sie Fußgänger und Radfahrer im toten Winkel leicht übersehen. Gerade für Kinder ist das Unfallrisiko hoch. Seit 2009 ist das Projekt deshalb fester Bestandteil in der Verkehrsausbildung und soll Grundschulkinder auf die Gefahr aufmerksam machen. „Nur wer eine Gefahr kennt, kann sich auch davor schützen“, so Welsch. Die Verkehrspolizisten zeigen den Schülerinnen und Schülern zuerst mit einer Präsentation, was der tote Winkel eigentlich ist. Danach dürfen sich die Kinder einmal auf den Fahrersitz eines Lastkraftwagens setzen und entdecken beim Blick in den Rückspiegel, was sie durch den toten Winkel alles „nicht“ sehen können. So verstehen sie, dass sie beim Radfahren aufpassen müssen und lieber anhalten, wenn ein Lkw vor ihnen abbiegt.

Das Projekt „Raus aus dem toten Winkel“ wird von der Polizei unterstützt

© Jugendverkehrsschule im Landkreis Merzig-Wadern

Früh übt sich, wer ein Meister werden will

Natürlich müssen auch die Eltern dafür sorgen, dass sich das, was die Kinder in der Schule lernen, verfestigt. Welsch und die Lehrkräfte an den Schulen beobachten, dass die motorischen Fähigkeiten vieler Kinder nachgelassen haben. Dieser Trend wirkt sich auch auf das Radfahr-Training aus: „Die Kinder sind oft noch unsicher auf dem Rad und können sich nicht richtig auf den Verkehr konzentrieren“, so Welsch. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder möglichst früh ans Radfahren im Straßenverkehr heranführen. „Sonst sind die Kinder viel zu unsicher und machen mehr Fehler“, erklärt Welsch. Daher bietet die Jugendverkehrsschule den Parcours auch für ein freies Fahrrad-Training an. Jeden Dienstag zwischen 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern unter Anleitung eines Verkehrssicherheitsberaters das Radfahren auf dem Parcours üben. Polizist Welsch freut sich, dass dieses Angebot sehr gut angenommen wird: „In den letzten Jahren hat die Verkehrsdichte stark zugenommen. Man sollte das Kind also möglichst gut auf den Schulweg vorbereiten.“

Kontakt

Jugendverkehrsschule des Landkreises Merzig-Wadern

Thomas Welsch

Kiefernweg 10 66679 Losheim-Britten

Jugendverkehrsschule@merzig-wadern.de

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