PRISM

PRISM (Planning Tool for Ressource, Integration, Synchronization and Management, auf Deutsch: Planungswerkzeug für Ressourcenintegration, -synchronisation und -verwaltung) ist der Codename für ein Überwachungsprogramm der National Security Agency.

Sinn und Zweck 

Das Überwachungsprogramm PRISM (deutsch „Prisma“) wurde im Jahr 2005 von der US-amerikanischen Nationalen Sicherheitsbehörde (National Security Agency, NSA) ins Leben gerufen. Es dient der Überwachung und Auswertung elektronischer Medien und elektronisch gespeicherter Daten zum eigenen Schutz – etwa vor terroristischen Angriffen. Dabei handelt es sich in erster Linie um digitale Kommunikationsverbindungen (via Internet) und Telefonverbindungen zwischen Personen innerhalb und außerhalb der USA. Das ursprünglich als „top secret“ eingestufte Programm wurde 2013 durch den Techniker und ehemaligen CIA- und NSA-Mitarbeiter Edward Snowden aufgedeckt. 

Funktionsweise 

Details über das genaue Verfahren der Datensammlung durch PRISM sind spekulativ, vermutet wird ein direkter Zugriff der US-Behörden auf die Server von beteiligten US-Kontaktunternehmen. Jede Datenanfrage eines PRISM-Mitarbeiters an externe Unternehmen erfordert jedoch eine genaue Prüfung, ob die Abfrage tatsächlich geheimdienstlich notwendig ist. Die überwachten elektronischen Daten sollen von E-Mails, Chats, Videos und Fotos über Datentransfers, VoIP (Telefonate über Internet) und Log-Ins bis hin zu Daten aus Sozialen Netzwerken reichen. 

Beteiligte Unternehmen 

Angeblich sind laut Recherchen der “Washington Post“ und dem britischen “Guardian“ die Internetkonzerne Microsoft (inkl. Skype), Google (inkl. YouTube), Facebook, Yahoo, Apple, AOL und Paltalk an dem Überwachungsprogramm beteiligt, indem sie PRISM auf Anfrage Zugang zu privaten Nutzerdaten ermöglichen. Die meisten Unternehmen streiten jedoch ab, mit dem Programm kooperiert oder überhaupt von einem Programm namens PRISM gewusst zu haben. Microsoft und Google betonen ausdrücklich, Nutzerdaten nur dann weiterzugeben, wenn dies gesetzlich notwendig sei. 

Kritik 

Sowohl in den USA als auch in Deutschland werden die Überwachungsmethoden der NSA seit der Aufdeckung durch Edward Snowden kontrovers diskutiert. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sagte knapp die Hälfte der befragten Deutschen aus, dass sie sich nicht von der NSA überwacht fühlen. 40 Prozent der Befragten fanden es richtig, dass Staaten die Kommunikation im Internet überwachen, um sich zu schützen. Misstrauisch sind nach der Umfrage vor allem jüngere Internetnutzer in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren. Da die Überwachung von Amerikanern dem NSA grundsätzlich untersagt ist, kritisieren US-Bürger vor allem die Mutmaßung, dass auch sie trotz des Verbots ohne konkreten Verdacht „irrtümlich“ oder „zufällig“ überwacht werden. 

National Security Agency (NSA) 

Die Nationale Sicherheitsbehörde der USA http://www.nsa.gov/ mit Sitz in Fort Meade, Maryland wurde 1952 gegründet und ist der größte Militärnachrichtendienst der Vereinigten Staaten. Die NSA ist für die weltweite Überwachung, Entschlüsselung und Auswertung elektronischer Kommunikation zuständig und Teil der “Intelligence Community“, in der sämtliche Nachrichtendienste der USA zusammengefasst sind. Die Existenz der NSA wurde viele Jahre lang geheim gehalten. Schätzungen zufolge beschäftigt die Sicherheitsbehörde heute rund 38.000 Mitarbeiter. 

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