Ursprung der Snuff-Filme
Der Name „Snuff“ für filmische Mord-Aufzeichnungen geht zurück auf den Spielfilm „Big Snuff“ aus dem Jahr 1976. Die Regisseure Michael und Roberta Findlay sowie Horacio Fredriksson drehten den Horror-Erotik-Film mit sehr geringem Budget. Jahre später drehte Carter Stevens ein neues Ende für den Film: Dieser neue Schluss zeigt in der Anmutung eines dokumentarischen Films die angeblich reale Zerstückelung einer Frau durch eine Film-Crew. „Big Snuff“ sorgte damit für einen Eklat und schuf einen modernen Mythos: Die Annahme, dass in Filmen tatsächlich begangene, gewaltsame Morde gezeigt werden, kursiert seit Jahrzehnten.
Snuff heute
Im Internet finden sich diverse Snuff-Filme. Sie sind meist relativ kurz und zeigen brutale Körperverletzung, Vergewaltigung bis hin zur grausamen Tötung von Menschen und Tieren. Nicht immer sind die Darstellungen fingiert. Laut Bundeskriminalamt ist im Internet Bildmaterial von realen Tötungshandlungen jederzeit verfügbar. Dabei handelt es sich beispielsweise um zufällige Aufnahmen von Morden aus Überwachungskameras oder um Handyaufzeichnungen von zufällig anwesenden Unbeteiligten, die einen Mord beobachtet haben. Es kursieren Online-Filme, auf denen reale Unfälle und Suizide zu sehen sind, ebenso Bekennervideos aus dem Bereich politisch motivierter Gewalttaten. Dem Bundeskriminalamt sind auch Morde mit Bezug auf Deutschland bekannt, bei denen sich der Straftäter selbst gefilmt und die Aufnahmen ins Internet gestellt hat.
(KS)