Polizeiliche Kriminalstatistik 2022
Diebstahl und Betrug
Der Diebstahl war auch 2022 das häufigste Delikt. Mit 1.780.783 Fällen (leichter und schwerer Diebstahl) macht er 31,6 Prozent der registrierten Straftaten aus. Die gute Nachricht: Obwohl die Zahl der Einbrüche um 21,5 Prozent im Vergleich zu 2021 anstieg, ist sie im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 2,3 Prozent gesunken. Die Zahl der Wohnungseinbrüche geht also auf lange Sicht weiter zurück. Diesen Trend gibt es schon seit dem Jahr 2016 (2016: minus 9,5 Prozent, 2017: minus 23 Prozent, 2018: minus 16,3 Prozent, 2019: minus 10,6 Prozent, 2020: minus 13,9 Prozent, 2021: minus 27,1 Prozent). Im Laufe des Jahres 2022 wurden wieder 65.908 Wohnungseinbruchdiebstähle zur Anzeige gebracht (2021: 54.236). Auch der Anteil vollendeter Einbrüche ist erstmals seit Jahren wieder leicht gestiegen, doch noch immer scheitert fast jeder zweite Einbruch. Nach Einschätzung der Behörden hängt das vor allem mit der Verbesserung der präventiven Sicherungsmaßnahmen zusammen. Dadurch zeigt sich einmal mehr: Eine effektive Sicherung sollte in jedem Haushalt installiert sein. Denn mit 16,1 Prozent ist die Aufklärungsquote bei Einbrüchen relativ gering.
Doch man sollte sich nicht nur vor Einbrechern in Acht nehmen, sondern auch vor Taschendieben. Hier ist von 2021 auf 2022 ein massiver Anstieg um 35,1 Prozent zu verzeichnen – von 72.903 auf 98.512 Fälle. Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist ergibt sich noch ein Anstieg von 4,7 Prozent.
Konsum illegaler Drogen
Die Zahl der erfassten Rauschgiftdelikte sank 2022 laut Statistik um 5,6 Prozent auf 349.667 Fälle. Nur beim Konsum von Kokain und Crack stiegen die Zahlen weiter an, bei Cannabis sind sie in etwa gleichgeblieben und bei allen anderen Drogen sind sehr deutlich gesunken. Nach wie vor ist Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge.
- Kokain einschl. Crack (plus 6,4 Prozent, 28.568 Fälle)
- Heroin (minus 9,8 Prozent, 10.494 Fälle)
- LSD (minus 20,9 Prozent, 906 Fälle)
- Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) (minus 24,2 Prozent, 3.658 Fälle)
- Amphetamin und Derivate (inkl. Ecstasy) (minus 12,3 Prozent, 42.213 Fälle)
- Methamphetamin (minus 22,2 Prozent, 11.482 Fälle)
- Cannabis und Zubereitungen (minus 3,5 Prozent, 214.242 Fälle)
Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten
Im Jahr 2022 gab es 8,5 Prozent mehr Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte (PVB) als im Vorjahr. Insgesamt wurden 96.674 Opfer registriert.
94.403 PVB wurden Opfer vollendeter Taten. Dies ist ein Anstieg um 7.803 Opfer oder plus 9,0 Prozent gegenüber 2021 (86.600).
Schwerste Gewaltdelikte wie „Mord“, „Totschlag“ oder „Raub“ machen zum Glück nur einen sehr geringen Anteil bei dieser Opfergruppe aus. Bei den übrigen Straftatengruppen ist vor allem die Zahl der verbalen Bedrohungen und der tätlichen Angriffe stark angestiegen:
- Bedrohung: plus 35,5 Prozent
- tätlicher Angriff: plus 11,3 Prozent
- Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte: plus 5,5 Prozent
- vorsätzliche einfache Körperverletzung: minus 31,7 Prozent
- gefährliche und schwere Körperverletzung: minus 12,5 Prozent.
WL (Stand 11.4.2023)
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