< Tricks an der Haustür

Vor Ort informieren – Senioren sicher im Verkehr

Der Saal der evangelischen Kirchengemeinde in Köln-Porz ist von geräuschvollem Stimmengewirr erfüllt. Rund 60 Senioren aus dem Viertel haben sich an diesem Dienstagabend zur allwöchentlichen Spiele-Runde getroffen und es sich an zwei langen gegenüberliegenden Tischreihen bequem gemacht. Die Stimmung ist gut, es gibt Kaffee und Kekse. Doch heute geht es nicht nur um einen gemütlichen Spielenachmittag, sondern um Verkehrsunfallprävention.

Kölner Polizei betreibt aktive Präventionsarbeit

Spielerisch wird die Reaktionsfähigkeit getestet

© Polizeipräsidium Köln

 

Der Saal der evangelischen Kirchengemeinde in Köln-Porz ist von geräuschvollem Stimmengewirr erfüllt. Rund 60 Senioren aus dem Viertel haben sich an diesem Dienstagabend zur allwöchentlichen Spiele-Runde getroffen und es sich an zwei langen gegenüberliegenden Tischreihen bequem gemacht. Die Stimmung ist gut, es gibt Kaffee und Kekse. Doch heute geht es nicht nur um einen gemütlichen Spielenachmittag, sondern um Verkehrsunfallprävention.

Polizeihauptkommissar Hartmut Werth hat zu Beginn ein wenig Mühe, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Eine direkte Frage in die muntere Runde bricht dann aber schnell das Eis: „Was müssen Sie tun, um nicht Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden?“, fragt der Beamte und bezieht dadurch das Publikum sofort mit ein. Werth hat seit langem Erfahrung in der Arbeit mit Senioren und besucht gemeinsam mit seiner Kollegin Natalie Kohn regelmäßig Einrichtungen wie Gemeindehäuser oder Vereine, um ältere Menschen über die Risiken im Straßenverkehr aufzuklären. 

Die beiden Kölner Polizeibeamten vom Verkehrskommissariat 12 wissen, dass gerade konkrete Vorkommnisse aus der Nachbarschaft die Senioren auf das Thema Verkehrssicherheit aufmerksam machen. Während sich ein rüstiger Herr im grünen Polohemd noch über die ungünstige Schaltung einer nahe gelegenen Fußgängerampel echauffiert, holen Kohn und Werth aktuelle Tageszeitungen hervor. „Hier können Sie praktisch täglich lesen, dass auch in Ihrer Umgebung immer wieder ältere Personen im Verkehr verunglücken“, sagt Natalie Kohn. Sie weiß, dass vor wenigen Tagen ein Rollstuhlfahrer unweit des Gemeindezentrums tödlich verunglückt ist. Schnell wird der Fall des getöteten Rentners aufgegriffen und emotional diskutiert. „Der ist ohne Licht gefahren“, wirft eine Frau mit dicker Hornbrille von der Seite ein und ein breitschultriger Mann weiter hinten bemerkt „dass die Stelle aber auch wirklich gefährlich ist“, bevor Werth den Zuhörern die Ursache und die Abfolge des Unfalls erklärt. Dabei weist er explizit darauf hin, dass nicht nur der tödlich Verunglückte, sondern auch der beteiligte Autofahrer mit einem Alter von 65 Jahren zur Zielgruppe der älteren Verkehrsteilnehmer gehörte. „Selbst wenn Sie selbst keinen Fehler machen – mit zunehmendem Alter schwindet Ihre Reaktionsfähigkeit“, so Werth.

Mit der „Rauschbrille“ lässt sich ein Blutalkoholwert von 1,2 Promille simulieren

© Polizeipräsidium Köln

 Er und Natalie Kohn möchten die Senioren thematisch dort abholen, wo sie persönlich betroffen sind. Mit ruhiger Stimme gehen sie immer wieder auf die geschilderten Sorgen und Probleme ein und versuchen Hilfestellungen zu geben. Neben grundlegenden Bereichen, wie etwa dem sicheren Überqueren der Straße oder der korrekten Benutzung des Kreisverkehrs als Autofahrer, legen die Polizisten besonderen Wert auf das Thema Eigenverantwortung. Das wird besonders deutlich, als Natalie Kohn die Senioren mit der „Rauschbrille“ vertraut macht. Dabei handelt es sich um eine modifizierte Skibrille, die dem Träger lediglich eine verschwommene Wahrnehmung seiner Umwelt erlaubt. „Die Brille simuliert die optische Wahrnehmung bei einem Blutalkoholwert von ca. 1,2 Promille“, erklärt Natalie Kohn. Zu Demonstrationszwecken wird die Brille einmal um die Tische herumgegeben, bevor eine praktische Vorführung stattfindet. Dazu wählt Kohn eine kräftige Frau mit roten Haaren und Dauerwelle als Testperson aus. Aus bunten Gummikreisen bildet die Polizistin einen kurzen Parcours, den die Frau mit aufgesetzter Brille durchqueren soll. Unter heiterer Anfeuerung der anderen Senioren, stellt die „Hindernisläuferin“ aber schon bald fest, dass die Koordination und auch die optische Wahrnehmung stark beeinträchtigt sind. Trotz zaghafter Schrittfolge, tritt sie immer wieder auf die runden Hindernisse, denen eigentlich ausgewichen werden soll. „Ich sehe die Kreise schon“, sagt sie, „ich komme nur nicht mehr an ihnen vorbei.“ Mit solchen Übungen, die es in abgewandelter Form auch für den Bereich der akustischen Wahrnehmung und der Reaktionsfähigkeit gibt, versuchen Werth und Kohn die Sensibilität der Senioren für die Gefahren des Straßenverkehrs zu erhöhen. „Gerade in Verbindung mit Medikamenten kann sich die Wirkung von Alkohol potenzieren“, warnt die Polizistin kurz bevor die Veranstaltung zu Ende ist. Kräftiger Applaus verabschiedet die beiden Polizeibeamten, dann bilden sich an den Tischen in Windeseile kleine Gruppen. Es soll schließlich noch Skat gespielt werden. 

Kurztipps

5 Tipps für...
...das Erstellen von Vollmachten

So sollten Sie sich in Bezug auf Vorsorge- oder Bankvollmachten...

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Abzocke und Betrug im Urlaub

So schützen Sie sich im Urlaub vor Trickbetrügern und anderen Ganoven.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Telefonbetrügern

Darauf sollten Sie achten, um am Telefon nicht auf Betrüger...

5 Tipps für...
...sicheres Time Sharing

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie ein dauerhaftes...

5 Tipps für...
...die Karnevalszeit

Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – darauf sollten Sie achten.

5 Tipps für...
...den Weihnachtsmarktbesuch

So können Sie sich vor Taschendiebstahl schützen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Autodieben

So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Fahrraddiebstahl

So erschweren Sie Fahrraddieben ihr Vorhaben.

5 Tipps für...
...den Schutz vor Taschendiebstahl

Taschendiebe sind flink und einfallsreich – und meist schon längst...

Weitere Infos zum Thema Diebstahl / Betrug

Die Polizei im Kampf gegen Fälscher und Betrüger

Im Alltag für viele inzwischen kaum noch präsent, kommt die Pandemie...[mehr erfahren]

Sextortion

Lassen Sie sich nicht erpressen!

Nicht mehr ganz neu, aber immer noch aktuell: Als „Sextortion“ wird...[mehr erfahren]

Mit dem Klemmbrett durch die Fußgängerzone

Vor allem in den Sommermonaten, wenn sich viele Menschen in der...[mehr erfahren]

Sicher mit KUNO und dem Sperr-Notruf

Kommen Kredit- oder EC-Karte abhanden, ist schnelles Handeln gefragt....[mehr erfahren]

So schützen Sie sich vor Betrügern

Ob angeblicher Handwerker oder Spendensammler: Betrüger lassen sich...[mehr erfahren]