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Pädophilie und Hebephilie

Pädophilie ist eine sexuelle Präferenz, bei der sich die betroffene Person von Kindern mit einem vorpubertären Körper angesprochen fühlt. Weist die körperliche Entwicklung der Kinder bereits erste Merkmale der Pubertät auf, spricht man von einer Hebephilie. Einem Teil der pädophilen und hebephilen Menschen gelingt es ein Leben lang, ihre sexuellen Impulse zu unterdrücken. Anderen gelingt das nicht. Sie machen sich durch den Konsum von Missbrauchsabbildungen oder den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen strafbar. Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ ist ein Therapieangebot für Erwachsene, die sich zu Minderjährigen hingezogen fühlen und Hilfe suchen. Das Angebot soll pädophilen und hebephilen Menschen dabei helfen, mit ihrer Präferenz leben zu lernen und dazu beitragen, sexuelle Übergriffe zu verhindern.

Wenn sich Erwachsene zu Kindern hingezogen fühlen


Durch die therapeutische Begleitung von Menschen mit pädophilen oder hebephilen Präferenzen kann man potenzielle Opfer schützen

© mizina, fotolia

 

Pädophilie ist eine sexuelle Präferenz, bei der sich die betroffene Person von Kindern mit einem vorpubertären Körper angesprochen fühlt. Weist die körperliche Entwicklung der Kinder bereits erste Merkmale der Pubertät auf, spricht man von einer Hebephilie. Einem Teil der pädophilen und hebephilen Menschen gelingt es ein Leben lang, ihre sexuellen Impulse zu unterdrücken. Anderen gelingt das nicht. Sie machen sich durch den Konsum von Missbrauchsabbildungen oder den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen strafbar. Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ ist ein Therapieangebot für Erwachsene, die sich zu Minderjährigen hingezogen fühlen und Hilfe suchen. Das Angebot soll pädophilen und hebephilen Menschen dabei helfen, mit ihrer Präferenz leben zu lernen und dazu beitragen, sexuelle Übergriffe zu verhindern.

Keine Wahl, sondern Schicksal

Einmal in der Woche kommen die Patienten für zwei Stunden an die Berliner Charité, um an den Gruppentherapiesitzungen teilzunehmen. Hier ist das Programm „Kein Täter werden“ 2005 am Institut für Sexualmedizin entstanden. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. „Das hat den Vorteil, dass die neuen Teilnehmer von den Therapieerfahrenen lernen und die Erfahrenen anhand der Fragen der Neuen ihren eigenen Fortschritt reflektieren können“, erklärt Hannes Ulrich. Der Psychologe und Systemische Therapeut ist seit 2013 für das Präventionsnetzwerk tätig. Das Ziel der Behandlung ist nicht, Pädophilie oder Hebephilie „wegzutherapieren“. Klinische Studien weisen darauf hin, dass eine Sexualpräferenz weitgehend stabil bleibt und sich nicht therapeutisch auflösen lässt. Vielmehr geht es darum, den Betroffenen deutlich zu machen: Sexuelle Präferenz ist ein Schicksal, für das man nichts kann. Dennoch ist jeder für sein Handeln verantwortlich. Die Teilnehmer lernen, ihre sexuelle Präferenz zu akzeptieren und in ihr Selbstbild zu integrieren sowie ihr Verhalten zu kontrollieren. „Das passiert immer vor dem Hintergrund, dass es nicht zum Missbrauch kommt“, so Ulrich.

Nicht jeder, der sich zu Minderjährigen hingezogen fühlt, begeht sexuellen Missbrauch und nicht jeder Täter ist pädophil oder hebephil. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind ca. 40 Prozent der Missbrauchsfälle auf einen pädophilen bzw. hebephilen Motivationshintergrund zurückzuführen. In ca. 60 Prozent handelt es sich um eine Ersatzhandlung: Der Täter fühlt sich grundsätzlich von Erwachsenen angesprochen. Ein Missbrauch wird in dem Fall aus anderen Motiven begangen (z.B. Persönlichkeitsstörung).

Akzeptanz als Schutzfaktor

„Kein Täter werden“ ist das erste Behandlungsangebot dieser Art und schließt eine Lücke. Denn andere Maßnahmen zur Vorbeugung sexueller Übergriffe auf Kinder und Jugendliche richten sich im Wesentlichen an potenzielle Opfer, Eltern oder Erzieher. Die Nachfrage seitens der Betroffenen ist groß. Seit 2005 haben sich rund 8.000 Menschen an das Netzwerk gewandt, um Hilfe zu suchen. Neben Berlin gibt es mittlerweile zehn weitere Standorte sowie eine Außenstelle in Bamberg. „Betroffene reduzieren sich auf ihre sexuelle Präferenz und betrachten sich als Monster“, weiß Hannes Ulrich. In den meisten Fällen verheimlichen sie daher ihre Neigung und vertrauen sich niemandem an – und genau hier liegt das Problem. Denn eine soziale Integration durch eine allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz, insbesondere im nahen Umfeld, sind die größten Schutzfaktoren vor sexuellen Übergriffen auf Minderjährige. „Wäre diese Präferenz gesellschaftlich akzeptiert, dann wäre die Gesellschaft selbst die beste Kontrollinstanz“, erklärt der Psychologe und nennt ein Beispiel: „Angenommen ein Nachbar bittet einen pädophilen Menschen darum, auf seine kleinen Kinder aufzupassen und dieser könnte ganz offen sagen: „Nein das geht nicht, denn ich bin pädophil“. Dann würde er verantwortungsbewusst handeln können. Jetzt müsste er wahrscheinlich fluchtartig die Stadt verlassen.“

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