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Jeder Einbruch hinterlässt Spuren

Diese Situation ist für viele erstmal ein Schock: Die Wohnungstür ist aufgebrochen, überall stehen Schubladen offen und der Schmuck ist weg. Doch viel schlimmer als der Verlust von persönlichen Gegenständen ist häufig die seelische Belastung für die Opfer. Deshalb kümmert sich die Polizei nach einem Einbruch um die Betroffenen und vermittelt bei Bedarf psychologische Hilfe.

Kriminalhauptkommissar Hans-Jürgen Hoppe, Polizei Bonn

© Polizei Bonn

Eine Belastung für die Seele

Die psychischen Folgen eines Einbruchs sind nicht zu unterschätzen. „Das kann eine enorme Belastung für die Opfer sein“, warnt Kriminalpolizist Hoppe. Er erinnert sich an eine 88-jährige Seniorin, die sich im dreistündigen Beratungsgespräch das Erlebte regelrecht von der Seele geredet hat: „Die Seniorin hat drei Einbrecher in ihrem Haus angetroffen. Bei der direkten Konfrontation schrie sie die Täter an und schlug so die Eindringlinge in die Flucht.“ Nicht selten führt das Erlebte zu dem Gefühl, im eigenen Zuhause nicht mehr sicher zu sein. Das kann Schlafstörungen und Depressionen auslösen. Manchmal ziehen die Betroffenen sogar aus der Not heraus um. In solchen Fällen können die Polizeibeamtinnen und -beamten Ansprechpartner vermitteln, die bei Traumata psychologische Unterstützung anbieten. Wenn nach vier bis sechs Wochen das Gefühl der Verunsicherung nach einem Einbruch nicht abklingt, sollten sich die Betroffenen ärztliche Hilfe suchen. „Scheuen Sie sich nicht, die polizeilichen Experten vom Opferschutz anzurufen“, empfiehlt Hoppe. Die Polizei nimmt in solchen Fällen Kontakt zum Weissen Ring auf, der die Betroffenen individuell unterstützt.

Besserer Schutz vor Einbrechern

Um sich im eigenen Zuhause sicherer zu fühlen, kann es helfen, sich mit einem Experten der Polizei mögliche Schwachstellen anzuschauen. Der unabhängige Experte bzw. die Expertin gibt Hinweise, wo man mit technischen Sicherungsmaßnahmen nachbessern kann. Dazu können Alarmanlagen sowie mechanische Sicherungssysteme an Fenstern und Türen gehören. „Solche Maßnahmen sind staatlich förderbar und können für die Betroffenen ein erster Schritt sein, sich wieder etwas sicherer zu fühlen“, erläutert Hans-Jürgen Hoppe. Natürlich bleibt in den meisten Fällen das mulmige Gefühl, dass die Täter noch auf freiem Fuß sind und weitere Einbrüche unternehmen. „Wir haben immer wieder Serientäter, die eine Vielzahl an Einbrüchen in der Region verüben“, berichtet der Kriminalhauptkommissar. Die Polizei nimmt so viele Spuren wie möglich auf und ermittelt. Auch wenn es häufig einige Weile dauert, können so manche Täter mit genügend Hinweisen identifiziert werden. „Wir haben vor einiger Zeit einen Serientäter erwischt, der über seine Einbrüche Buch geführt hat. So konnten wir ihm die einzelnen Wohnungseinbrüche zweifelsfrei nachweisen“, berichtet Hoppe. Für die Opfer ist es eine große Erleichterung, wenn die Polizei den Einbruch aufklären konnte. Mit diesem Wissen schlafen viele wieder deutlich besser.

AL (30.11.2018)

Tipps und Informationen rund um das Thema Einbruchschutz

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