< Gefälschte Stellenanzeigen

Wanzen im Wohnzimmer

„Smart Home“ – Mit diesem Trend halten viele mit dem Internet vernetzte Geräte Einzug in unsere Haushalte. Sprachgesteuerte Lautsprecher wie Amazons „Echo“, der mit dem Spracherkennungsdienst „Alexa“ ausgestattet ist, bieten den Nutzern die Möglichkeit, zahlreiche Funktionen per Zuruf zu steuern. Jedoch bergen solche Geräte oft auch Sicherheitsrisiken. Was machen die Hersteller etwa mit unseren persönlichen Daten?

Was ist bei der Nutzung von sprachgesteuerten Lautsprechern zu beachten?


Die kleinen Geräte lassen sich durch mündliche Befehle steuern

© folienfeuer, Fotolia

 

„Smart Home“ – Mit diesem Trend halten viele mit dem Internet vernetzte Geräte Einzug in unsere Haushalte. Sprachgesteuerte Lautsprecher wie Amazons „Echo“, der mit dem Spracherkennungsdienst „Alexa“ ausgestattet ist, bieten den Nutzern die Möglichkeit, zahlreiche Funktionen per Zuruf zu steuern. Jedoch bergen solche Geräte oft auch Sicherheitsrisiken. Was machen die Hersteller etwa mit unseren persönlichen Daten?

Gespräche landen in der Cloud

Mit sprachgesteuerten Lautsprechern lassen sich Online-Einkäufe tätigen oder eine Musikwiedergabeliste erstellen, ohne dabei einen Knopf zu drücken. Die Aufnahme beginnt, wenn der Nutzer ein Schlüsselwort nennt. Im Falle der von Amazon vertriebenen Geräte „Echo“ und „Echo Dot“ beginnt die Aufzeichnung erst, wenn Sie das Wort „Alexa“ sagen. Apple-Geräte hören auf den Sprachbefehl „Hey Siri“. Wie bei digitalen Assistenten üblich, landen die Spracheingaben zunächst zur Datenverarbeitung in der Cloud. Diese Daten nutzt Amazon, um die gestellten Fragen zu beantworten und um die eigenen Dienste zu verbessern. Für Carola Elbrecht, Referentin im Digitalen Marktwächter des Verbraucherzentrale Bundesverband, steht vor allem die Frage nach der Datennutzung im Zentrum: „Aus Sicht der Verbraucher und Datenschützer geht es in erster Linie darum, dass solche Geräte und ihre Funktionalitäten transparent sind. Man muss wissen, wann ein Gerät mitschneidet und wie lange die erfassten Daten gespeichert werden.“ Zudem sollten die gesammelten Daten vom Unternehmen nur für die genannten Zwecke genutzt und nicht an Dritte weitergegeben werden oder gar der Profilbildung dienen.

Carola Elbrecht, Referentin im Digitalen Marktwächter des Verbraucherzentrale Bundesverband

© Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Gefährliches Kinderspielzeug

Wenn Amazons Geräte im Haushalt aufzeichnen, dann leuchtet der blaue Kreis deutlich auf und macht dem Nutzer so kenntlich, dass gerade eine Aufnahme erfolgt. Allerdings sind bereits viele andere Dinge unseres Alltags vernetzt und nicht alle halten es mit der Aufzeichnung und Verwendung von Daten besonders transparent. Im Februar 2017 kritisierte die Bundesnetzagentur eine Puppe für Kinder des britischen Spielzeugherstellers Genesis und bezeichnete das Produkt als „versteckte, sendefähige Anlage“. In der Puppe befanden sich ein Mikrofon und ein Lautsprecher. Die Kommunikation erfolgte per Bluetooth mit einer entsprechenden Smartphone-App. Die Datenschützer sahen erhebliche Probleme, da die Spracheingaben nicht nur auf externen Servern landeten und dort zu Werbezwecken genutzt werden konnten, sondern auch erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit bestanden. Hacker hätten sich leicht Zugriff auf die Mikrofone verschaffen können, um die Kinder mit der Puppe auszuspionieren. „Wenn Daten von Kindern erhoben und verarbeitet werden, womöglich in Unkenntnis der Eltern, ist das natürlich besonders kritisch. Außerdem hat diese Puppe die Kinder regelrecht ausgefragt und wollte beispielsweise wissen, wie das Kind heißt“, erklärt Elbrecht.

Tipps für den richtigen Umgang mit sprachgesteuerten Lautsprechern:

  • Die Leuchte auf Amazons „Echo“-Geräten blinkt blau, wenn Spracheingaben getätigt werden. Die Leuchte schaltet hingegen auf Rot, wenn das Gerät auf Knopfdruck ausgeschaltet wird. Die Mikrofone sollen dann ebenfalls vom Strom getrennt sein.
  • Besitzer eines smarten Gerätes sollten die Aufnahmefunktion deaktivieren, wenn Besuch ins Haus kommt.
  • Gespeicherte Suchen lassen sich mit der Alexa-App chronologisch auflisten und löschen. Davon rät der Hersteller jedoch ab, da der digitale Assistent nur mit möglichst vielen Informationen hilfreich sei.
  • Da es in einzelnen Fällen versehentliche Bestellungen per Zuruf über Amazons Sprachassistenzsystem „Alexa“ gegeben hat, bietet der Lautsprecher auch eine Funktion, um die Einkaufsoption zu deaktivieren.

Was Verbraucher beachten sollten

„Der Markt für sprachgesteuerte Lautsprecher ist in Deutschland noch relativ jung. Daher sollten wir kritische Aspekte beim Thema Datenschutz möglichst frühzeitig und offen kommunizieren, um die Verbraucher dafür zu sensibilisieren“, rät die Expertin vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Indem auf Schwachstellen hingewiesen wird, erhalten die Hersteller die Chance zur Nachbesserung. Elbrecht wünscht sich vor allem von den Herstellern mehr Transparenz bei der Verwendung von persönlichen Daten. Die Verbraucher sollten sich zunächst darüber informieren, was in den Datenschutzregelungen des Herstellers steht. Für die Datenverarbeitung wird eine informierte Einwilligung der Nutzer vorausgesetzt. Sollten sich Familienmitglieder oder Gäste im Haus befinden, könnten sich diese, etwa durch Amazons „Alexa“, in ihrer Privatsphäre verletzt fühlen. Besitzer sollten das Gerät entweder vorübergehend ausschalten oder im Zweifel auf einen sprachgesteuerten Lautsprecher hinweisen. In Büros und Verwaltungen sollten sprachgesteuerte Lautsprecher am besten überhaupt nicht eingesetzt werden. Gespräche Dritter könnten von den Geräten aufgenommen und übermittelt werden. Zudem könnten vertrauliche Angelegenheiten aufgezeichnet werden.

AL (26.05.2017)

Kurztipps

5 Tipps für...
...den Schutz vor Erpressersoftware (Ransomware)

Darauf sollten Sie achten, um Angriffen auf Ihren Computer mit...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Hacker-Angriffen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren Rechner und Ihre...

5 Tipps für...
...die Immobiliensuche im Internet

Das sollten Sie beachten, um bei der Wohnungssuche im Internet...

5 Tipps für...
...die sichere Cloud-Nutzung

Das sollten Sie beachten, um Ihre Daten sicher in Cloud-Diensten zu...

5 Tipps für...
...sicheres Homeschooling/digitales Lernen

Darauf sollten sie achten, wenn der Unterricht Ihrer Kinder zuhause...

5 Tipps für...
...ein sicheres Internet für Kinder

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Kinder oder Schüler vor...

5 Tipps für...
...das sichere Surfen im Urlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Urlaub mobile Geräte nutzen.

5 Tipps für...
...einen erfolgreichen Widerruf

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen abgeschlossenen...

5 Tipps für...
...sicheres Bezahlen im Internet (Online Banking)

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie online bezahlen möchten.

5 Tipps für...
...sicheres Arbeiten im Home Office

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von zuhause arbeiten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Spam-Mails

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie von Spam-Mails in Ihrem...

5 Tipps für...
...sicheres Online-Dating

Darauf sollten Sie bei der Partnersuche im Netz achten.

5 Tipps für...
...den Umgang mit Sozialen Medien

Diese Tipps helfen Ihnen, Social-Media-Kanäle sicher zu nutzen.

5 Tipps für...
...den sicheren Geschenkekauf

So verhindern Sie, dass der Einkauf nicht mit Frust endet.

5 Tipps für...
...ein sicheres Passwort

Darauf sollten Sie bei der Passworterstellung achten.

5 Tipps für...
...den Medikamentenkauf im Netz

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Arzneimittel online bestellen.

5 Tipps für...
...die App-Nutzung

Das sollten Sie beachten, wenn Sie Apps herunterladen und nutzen.

5 Tipps für...
...einen sicheren Computer

So schützen Sie Ihren PC vor Viren, Trojaner und „Phishing“

5 Tipps für...
...ein sicheres Smartphone

So schützen Sie Ihr Smartphone und Ihre Daten vor Hackern und Betrug.

5 Tipps für...
...sicheres Online-Shopping

Worauf Sie beim Einkauf im Internet achten sollten

Weitere Infos zum Thema Internet und Mobil

Hoaxes und Kettenbriefe erkennen

Sie erhalten eine Mail von einem Kollegen, in der eine Stiftung...[mehr erfahren]

Das Smartphone vor Schadsoftware schützen

Spannende Spiele, unterhaltsame Chatprogramme und clevere...[mehr erfahren]

Persönliche Daten als Waffe

Das Internet ist eine riesige Unterhaltungs-, Wissens- und...[mehr erfahren]

Broschüre informiert ältere Menschen zur Internetsicherheit

Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung Mecklenburg-Vorpommern hat...[mehr erfahren]

Wie Computer lernen, Menschen zu erkennen

Berliner Pilotprojekt zur Gesichtserkennung erfolgreich

Biometrische Systeme wie Fingerabdruck- oder Gesichtsscanner werden...[mehr erfahren]