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Polizeiliche Kriminalstatistik 2022

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) gibt Aufschluss über Straftaten, die im Laufe des Jahres von der Polizei erfasst wurden. Danach ist die Zahl im Jahr 2022 mit 5.628.584 Taten im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent gestiegen. Mehr als 3,2 Millionen Straftaten wurden aufgeklärt (57,2 Prozent).

Polizeiliche Kriminalstatistik

Zahl erfasster Straftaten steigt nach Ende der Corona-Pandemie deutlich an


Die Polizei hat im Jahr 2022 knapp 2,1 Millionen Tatverdächtige ermittelt

© nito/stock.adobe.com

 

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) gibt Aufschluss über Straftaten, die im Laufe des Jahres von der Polizei erfasst wurden. Danach ist die Zahl im Jahr 2022 mit 5.628.584 Taten im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent gestiegen. Mehr als 3,2 Millionen Straftaten wurden aufgeklärt (57,2 Prozent).

 

Insgesamt sind 5.628.584 Fälle in der PKS 2022 erfasst. Das Diagramm zeigt den Anteil der verschiedenen Straftaten an der Gesamtmenge

© PKS 2021/BKA

Im Jahr 2022 fielen die Corona-Beschränkungen weg und damit kehrte das öffentliche Leben weitgehend zum Normalzustand zurück. Die zurückgewonnene Freiheit verschaffte Kriminellen mehr Tatgelegenheiten. Dieser Effekt zeigt sich insbesondere im deutlichen Anstieg der Fallzahlen bei der Diebstahlskriminalität (plus 20 Prozent auf 1.780.783 Fälle – siehe unten), bei den Raubdelikten (plus 27 Prozent auf 38.195 Fälle) sowie im Bereich der Körperverletzung (gefährliche und schwere Körperverletzung plus 18 Prozent auf 144.663 Fälle; vorsätzliche einfache Körperverletzung plus 19 Prozent auf 366.699 Fälle).

Bei den Tatverdächtigen gab es 2022 bemerkenswert hohe Steigerungsraten unter den nichtdeutschen Personen sowie den Zuwanderinnen und Zuwanderern: Insgesamt wurden 1.921.553 Tatverdächtige registriert (plus 7,6 Prozent). Davon waren davon 1.309.115 deutsche (68,1 Prozent) und 612.438 nichtdeutsche Tatverdächtige (31,9 Prozent). Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen waren 142.721 Zuwanderinnen und Zuwanderer (23,3 Prozent, plus 11,9 Prozent). Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist von 2021 auf 2022 um 14,8 Prozent gestiegen.

Immer mehr tatverdächtige Kinder und Jugendliche

Bereits 2021 war bei den tatverdächtigen Kindern (unter 14 Jahre) wieder ein Anstieg zu verzeichnen (plus 9,7 Prozent auf 68.725). Mit dem erneuten Anstieg im aktuellen Berichtsjahr auf 93.095 tatverdächtige Kinder wird das Vor-Corona-Niveau von 2019 deutlich überschritten (2019: 72.890 tatverdächtige Kinder; ein Plus von 16,3 Prozent gegenüber 2019).

Ein Drittel, der mehr als eine Million geflüchteten Ukrainer in Deutschland ist unter 18 Jahre alt. Das wird auch in der Kriminalstatistik sichtbar. „Im letzten Jahr hatten wir über 3.700 tatverdächtige Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. 2021, vor Putins Krieg, waren es wenige hundert“, erläuterte Bundesinnenministerin Nancy Faeser.

Kinder und Jugendliche begehen überwiegend Eigentumskriminalität wie Ladendiebstahl, Sachbeschädigungen, Beleidigungen oder leichte Körperverletzungen. Auch Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie können eine Ursache für die gestiegenen Zahlen sein. Das lässt sich anhand der PKS-Zahlen jedoch nicht sicher nachweisen.

Bei der Zunahme von Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung jugendpornografischer (plus 32 Prozent) und kinderpornografischer Inhalte (plus 7 Prozent) ist bemerkenswert, dass vor allem Kinder und Jugendliche ohne Kenntnis eines strafrechtlichen Hintergrundes Bilder in Gruppenchats teilen. Bei diesem Delikt liegt der Anteil der Tatverdächtigen unter 18 Jahren bei 41,1 Prozent.

Kindesmissbrauch und Kinderpornographie

Seit Jahren steigt die Zahl der Fälle bei der Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen. Dies setzt sich auch 2022 fort (plus 8 Prozent auf 54.188 Fälle). Auch beim sexuellen Missbrauch von Kindern sind die Fallzahlen mit 15.520 Fällen (2021: 15.507) weiter hoch.

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