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Hilfe für Jungen bei sexueller Gewalt

Eine Studie des Berliner Vereins „HILFE-FÜR-JUNGS“ und der Freien Universität Berlin über die Gefährdung von Jungen durch sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum zeigte im Jahr 2004: Jeder achte Junge ist schon ein Mal mit einer sexuellen Absicht angesprochen worden und jeder zwölfte Junge hatte schon eindeutige Erfahrungen mit sexuellen Avancen oder sexueller Gewalt.

Die Präventionsarbeit der Fachberatungsstelle „berliner jungs“


STOPP zu sexualisierter Gewalt und Anmache

© HILFE-FÜR-JUNGS e. V.

Sexualisierte Gewalt betrifft auch Jungen

Laut Bundeskriminalamt gab es 2018 allein in Deutschland 14.410 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern, darunter 3.569 Fälle an Jungen. Da viele Übergriffe nicht zur Anzeige gebracht werden, ist die Dunkelziffer noch deutlich höher. Potenzielle Täterinnen und Täter können im direkten/familiären Umfeld von Jungen leben oder sie bewegen sich dort, wo sich Jungen aufhalten. Dies können Schwimmbäder, Spiel- und Sportplätze, Einkaufscenter, Freizeiteinrichtungen oder Sportvereine sein. Außerdem finden Kontaktversuche verstärkt auch über digitale Medien wie das Internet statt. Für Jungen ist es erst mal sehr nett, über gemeinsame Themen zu reden oder Geschenke zu bekommen. Das gehört aber alles zum Plan: sexualisierten Kontakt zu Jungen. Sexualisierte Gewalt kann aber auch von Jugendlichen oder anderen Kindern ausgeübt werden. Die Fachberatungsstelle „berliner jungs – Hilfe für Jungen bei sexualisierter Gewalt“ hat sich auf sexualpädagogische Angebote für Jungen spezialisiert. Gefördert wird die Projektarbeit vom Land Berlin sowie den Bezirken Treptow-Köpenick, Lichtenberg, Neukölln sowie regelmäßigen Spendern wie z. B. dem Netzwerk roterkeil Deutschland e. V. und dem Verein „SchlussStrich“.

Streetwork in pädosexuellen Aktivfeldern

Aktuell ist das Projektteam dank spezieller Förderungen in den Bezirken Neukölln, Lichtenberg und Treptow-Köpenick vor Ort unterwegs, um in pädosexuellen Aktivfeldern über die Gefahrensituationen und Auswege aufzuklären. „Dabei kommen wir vor allem im Rahmen des Streetwork und der Vernetzungsarbeit immer wieder in Kontakt mit Jungen“, erklärt Traumapädagoge Roman Löffler. „Wir erarbeiten mit ihnen Handlungsstrategien, um sich vor sexualisierter Gewalt zu schützen, bieten Beratungen an und schaffen somit eine breitere Öffentlichkeit für das Thema. In Zusammenarbeit mit örtlichen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen bieten wir Jungen niedrigschwellig Information und Unterstützung an.“

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