Alterskriminalität

Alterskriminalität bezeichnet Delikte, die von Personen begangen werden, die über 60 Jahre alt sind.

Sieben Gründe für Alterskriminalität

Die höchsten Zahlen an Tatverdächtigen gibt es im Bereich der Diebstahldelikte, es folgen Beleidigungen, leichte Körperverletzungen und Betrug. Ein Forscherteam der Hochschule München hat sieben subjektive Rechtfertigungskategorien für Straftaten älterer Menschen identifiziert:

  • Langeweile und die damit verbundene Sehnsucht nach Spannung, Ablenkung und Nervenkitzel (thrill)
  • existenzielle Not oder die persönliche Angst vor einem sozialen Abstieg (affliction)
  • kognitive Veränderungen oder psychische Störungen (disorder)
  • Rache und Selbstjustiz (revenge)
  • unzureichende Einschätzung der Rechtswidrigkeit des eigenen Verhaltens (pseudo rationality)
  • aktive Provokation einer Straftat, da die alltäglichen Lebensumstände gegenüber dem Strafvollzug weniger attraktiv ausfallen (active choice).
  • Auch ein kriminelles Umfeld (environment) führt zu Straftaten.

Polizeiliche Kriminalstatistik

Im Jahr 2022 gab es laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) insgesamt 171.793 Tatverdächtige, die älter als 60 Jahre waren. Insgesamt gab es 2.093.782 Straftaten. Der Anteil der Älteren ist also vergleichsweise gering.
51.370 ältere Menschen mussten sich 2022 wegen Rohheitsdelikten verantworten, darunter gab es 32.594 Fälle von Körperverletzung.
Auch beim Delikt „Diebstahl ohne erschwerende Umstände“ stellt die Altersgruppe einen relativ hohen Anteil aller Tatverdächtigen (27.004 von 326.629 in allen Alterskategorien). Vergleichsweise häufig begingen Menschen über 60 einen Ladendiebstahl (18.314 Tatverdächtige von insgesamt 224.444).

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