Fit fürs Elektroauto
Was müssen Autofahrer beachten?
Immer mehr Menschen steigen auf E-Autos um
© mmphoto, Adobe Stock
Die Anzahl an zugelassenen Elektroautos in Deutschland überstieg Ende des Jahres 2022 erstmals die Millionenmarke. Ab 2035 sollen alle Neuwagen elektrisch fahren. Bei der Zahl der Elektrofahrzeuge hat die Bundesregierung ein ambitioniertes Ziel vorgegeben: Bis 2030 sollen 15 Millionen vollelektrischer Pkw auf deutschen Straßen fahren. Viele Fahrschulen bieten ihren Fahrschülerinnen und Fahrschülern die Möglichkeit, die Führerscheinprüfung im E-Auto abzulegen. Doch was müssen Autofahrerinnen und Autofahrer beachten, wenn sie sich ans Steuer eines Elektroautos setzen?
So kommen Sie sicher ans Ziel
Aus rechtlicher Sicht muss man für die Fahrt mit dem Elektroauto keine besonderen Voraussetzungen erfüllen, außer einen gültigen Führerschein zu besitzen. Auch das Fahren mit einem Hybrid-Auto ist weitestgehend unproblematisch. Dennoch gelten im Vergleich zum klassischen Verbrennungsmotor beim Elektroantrieb einige Besonderheiten, auf die sich Autofahrerinnen und Autofahrer einstellen müssen. Beispielsweise kann ein E-Auto deutlich schneller beschleunigen, da das maximale Drehmoment sofort zur Verfügung steht. Um Unfälle beim Anfahren zu vermeiden, muss das Fahrverhalten entsprechend angepasst werden. Hinzu kommt, dass Elektrofahrzeuge nicht über ein klassisches Getriebe verfügen. Wer zuvor nur mit einem Schaltwagen gefahren ist, muss sich daher erst einmal umgewöhnen. Was außerdem zu beachten ist: Elektroautos verursachen kaum Geräusche, weshalb Fahrradfahrer oder Fußgänger sie häufig erst viel später wahrnehmen. Insbesondere beim nahezu geräuschlosen Anfahren oder Rangieren muss besonders auf andere Verkehrsteilnehmer geachtet werden.
Fahrprüfung mit dem E-Auto
Wer die Führerscheinprüfung mit einem Elektroauto absolviert, erhält einen voll gültigen Führerschein – dieser gilt allerdings nur für Fahrzeuge, die auch ein Automatikgetriebe besitzen. Wenn man jedoch mindestens 10 Fahrstunden zu 45 Minuten erfolgreich in einem Auto mit Schaltgetriebe absolviert hat und in einer zusätzlichen 15-minütigen Testfahrt beweist, dass man mit einem Schaltwagen fahren kann, erhält man den Führerschein sowohl für Autos mit Automatik als auch mit Schaltgetriebe. Diese Regelung gibt es seit April 2021.
Wer bislang nur Schaltwagen gefahren ist und sich für eine Fahrausbildung oder einen Auffrischungskurs mit einem Elektro- oder Hybridfahrzeug interessiert, sollte bei den lokalen Fahrschulen nachfragen.
Ambitionierte Ausbauziele
Die Reichweite eines Elektroautos liegt derzeit zwischen 120 und 500 Kilometern. Je nach Fahrzeugty, Fahrstil, den Wetterbedingungen und dem Alter der Batterie kann dieser Wert schwanken. Dann muss die Batterie wieder aufgeladen werden. Kürzere Strecken lassen sich daher problemlos absolvieren. Schwieriger wird es auf längeren Distanzen. Hier bestehen noch Defizite sowohl in der Reichweite der Fahrzeuge als auch beim Ausbau der Ladeinfrastruktur, die manche Autofahrerinnen und Autofahrer davor zurückschrecken lassen, ein Elektroauto anzuschaffen.
Die Anzahl der Ladesäulen hat in den vergangenen Jahren jedoch kontinuierlich zugenommen. In Deutschland gab es zum 1. Juni 2023 rund 49.300 öffentliche Ladesäulen für Elektroautos. Die Anzahl der Ladepunkte lag Anfang 2023 bei etwa 82.900. Bis 2030 sollen nach den Plänen des Bundesverkehrsministeriums insgesamt eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte bereitstehen. Dafür müssten ab 2023 jährlich mehr als 131.000 Ladesäulen neu installiert werden.
Elektrofahrzeuge, die über eine Schnellladetechnik mit bis zu 350 kW verfügen, können in etwa drei Minuten die Energie für rund 100 Kilometer Reichweite laden. Für 300 Kilometer Fahrt benötigt man also einen Nachladestopp von etwa zehn Minuten. Eine größere Reichweite von 600 Kilometern und mehr wird bei neuen Elektrofahrzeugen angestrebt. Sie kann nicht nur durch größere Batterien erreicht werden, sondern auch durch die Verbesserung der Energieeffizienz der Fahrzeuge und damit einem geringeren Stromverbrauch.
Das Bundesverkehrsministerium fördert die Anschaffung von Ladesäulen an privaten Wohnhäusern. Über die staatliche KfW-Bank können Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstgenutzten Wohnhäusern ab dem 26. September 2023 einen Zuschuss von bis zu 10.200 Euro für eine Ladestation in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher beantragen, falls sie ein Elektroauto besitzen oder bestellt haben.
Reiseplanung nicht vergessen
Wer mit einem E-Auto in Deutschland unterwegs ist oder ins Ausland fahren will, sollte vorher in Erfahrung bringen, wie die Ladesäulen-Situation auf der Route und am Zielort ist und welche Ladekarten benötigt werden. Dafür sind Routenplaner und Apps, die die nächstgelegenen Ladestationen für E-Autos anzeigen, absolut notwendig. Auf der Website der Bundesnetzagentur findet man eine interaktive Karte mit allen in Deutschland gemeldeten Ladesäulen. Mittlerweile verfügen immer mehr Hotelketten über Ladestationen für E-Autos und auch Ferienanlagen, Campingplätze oder Ferienhäuser bieten mitunter eigene Wallboxen an.
MW/WL (29.09.2023)
Kurztipps
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...
So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.
Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.
Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...
So können Sie das Risiko für einen Pkw-Diebstahl deutlich reduzieren.
Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Urlaubsandenken erwerben.
So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.
So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.
Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...
Was Sie tun sollten, wenn Sie einer verletzten Person helfen wollen.
Weitere Infos für Autofahrer
Abwicklung nach dem Unfall
Nach einem Unfall stehen Betroffene vor vielen offenen Fragen: Wer...[mehr erfahren]
Tanken, E-Auto-Zuschuss, Blackbox
Für alle Menschen, die mit dem Auto unterwegs sind, ändern sich...[mehr erfahren]
Ohne Stress auf die Straße
Nutzen statt Besitzen – mit dem Begriff „Shareconomy“ ist die...[mehr erfahren]
Warum Warnweste und Verbandskasten ins Auto gehören
Viele Autofahrerinnen und Autofahrer machen sich keine Gedanken, ob...[mehr erfahren]
Mehr Sicherheit durch Abbiegeassistenten
Im März 2019 starb auf der Hamburger Allee in Hannover ein...[mehr erfahren]
Frachtdiebstahl aus Lastkraftwagen
Laptops, Baumaterial, Werkzeuge, Haushaltsgeräte, Möbel oder...[mehr erfahren]
Mit Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrat
Immer mehr Autos verfügen über moderne Fahrerassistenzsysteme. Wie...[mehr erfahren]
Mehr als 45.000 Senioren verunglücken jedes Jahr
Ältere Menschen sind als Autofahrer, aber auch häufig als Fußgänger...[mehr erfahren]
Unterschätzte Gefahr und steigende Unfallzahlen
Kurz aufs Handy geschaut, mit dem Auto auf die Gegenfahrbahn gekommen...[mehr erfahren]
Mannheimer Ermittlungsgruppe sagt Motorenlärm den Kampf an
Den Motor aufheulen lassen, mit möglichst laut quietschenden Reifen...[mehr erfahren]
Aktivitäten
Service
Audio Podcasts
Hier finden Sie alle Podcasts
Präventionsvideos
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Und gerade mit bewegten Bildern werden wir alle viel leichter erreicht als mit nüchternen Informationsmaterialien, die nur den Verstand ansprechen. Hier finden Sie die Präventionsvideos.
Schützen Sie Ihre Immobilie gegen Einbruch!
Erklärung einschlägiger Präventions-Begriffe
Beliebte Artikel
Blechschaden, Nachbarschaftsstreit, Prügelei: Wann sollte man die Polizei rufen?
Bei Wohnungseinbrüchen, schweren Unfällen oder Körperverletzungen ist...[mehr erfahren]
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Wer viel im Internet einkauft, kann bei seinen Zahlungen und...[mehr erfahren]
Wer den Unterschied nicht kennt, kann sich strafbar machen
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird in schweren...[mehr erfahren]