Das Team rund um den Projekttag „Soziale Netzwerke“
Das Team rund um den Projekttag „Soziale Netzwerke“

Schüler für Facebook, Whatsapp und Co. sensibilisieren

Projekttag „Soziale Netzwerke“

Soziale Netzwerke sind ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens. Auch Kinder registrieren sich schon ab einem Alter von etwa zehn Jahren bei Kommunikationsdiensten wie Whatsapp, Facebook oder Instagram, um mit Freunden und Klassenkameraden in Kontakt zu bleiben. Mit den damit verbundenen Gefahren wie Onlinemobbing oder dem Veröffentlichen von privaten Daten haben sie sich vorab häufig noch nicht beschäftigt. Während das Kultusministerium Pflichtfächer wie Mathematik, Deutsch oder Biologie im Lehrplan vorgibt, werden IT-Inhalte und Medienkompetenz nur am Rande behandelt. Um diesen Fachbereich nachhaltig im Schulalltag zu verankern, haben Dirk Rudolph vom Medienzentrum und Armin Bahl von der Jugendförderung Werra-Meißner-Kreis in Kooperation mit der Schulsozialarbeit an Gesamtschulen den Projekttag „Soziale Netzwerke“ entwickelt. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse einen verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Netzwerken zu vermitteln.

Die Jugendförderung, das Medienzentrum und die Schulsozialarbeit an Gesamtschulen im Werra-Meißner-Kreis

Die Logos der Institutionen, © Jugendförderung Werra-Meißner-Kreis, Medienzentrum Werra-Meißner-Kreis, Schulsozialarbeit an Gesamtschulen Werra-Meißner-Kreis

Eigenständige Arbeit und ein Dialog der Generationen

Der sechsstündige Projekttag ist sehr praxisorientiert und wird unter der Leitung von Bahl und Rudolph an verschiedenen Schulen im Werra-Meißner-Kreis durchgeführt. Im ersten Teil beschäftigen sich die Schüler mit verschiedenen Fragestellungen: Was ist an Youtube, Instagram, Whatsapp und Co. so faszinierend? Welche Daten stelle ich wie oder besser nicht online? Welche Rechte habe ich an meinem eigenen Bild? Um die Vor- und Nachteile von sozialen Netzwerken zu reflektieren, thematisieren Bahl und Rudolph mit den Schülern darüber hinaus auch Themen wie Privatsphäre, Urheberrechte und Onlinemobbing. Mit anschaulichen Praxisbeispielen und interaktiven Arbeitsaufträgen in kleinen Gruppen werden diese Themen dann kombiniert. Durch die intensive, aber auch kritische Auseinandersetzung mit sozialen Netzwerken sollen die Schüler eine eigene Meinung zu ihrem Nutzungsverhalten entwickeln. Abgeschlossen wird der Projekttag mit einem eineinhalbstündigen Elternabend, bei dem die Schüler ihren Eltern das, was sie am Vormittag erarbeitet haben, vorstellen. Armin Bahl und Dirk Rudolph moderieren den Abend, der Raum für Diskussionen und Rückfragen schaffen soll, und einen Dialog der Generationen ermöglicht. „Die Familie ist einer der wichtigsten Orte der Medienerziehung. Umso wichtiger ist es, auch die Eltern dabei zu unterstützen“, findet Bahl.

Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es in der Broschüre zum Projekttag oder auf der Seite des Netzwerks Medienkompetenz Nordhessen. Weitere Angebote, wie beispielsweise ein Mediencamp, sind im Jahresprogramm der Jugendförderung zu finden.

Der Gedanke der Nachhaltigkeit

Bahl und Rudolph liegt besonders viel daran, dass der Erwerb von Medienkompetenz und ein verantwortungsbewusster Umgang mit sozialen Netzwerken auch nach dem Projekttag ein Thema im Schulalltag bleibt. „Ein Tag ändert nicht direkt das Denken und Handeln. Deswegen ist es wichtig, dass jede Schule dieses Thema zu ihrem eigenen Projekt macht“, erklärt Rudolph. Der Projekttag hat bisher an einigen Schulen im Werra-Meißner-Kreis eine nachhaltige Wirkung gezeigt. Während die Freiherr-vom-Stein-Schule Hessisch Lichtenau inzwischen aus eigenen Mitteln das Pflichtfach „CoMeT“ (Computer und Medientraining) eingeführt hat, bildet die Anne-Frank-Schule in Eschwege regelmäßig Medienscouts aus. Das sind Schüler aus älteren Jahrgängen, die mit jüngeren Schülern über Medien, Mediennutzung und das eigene Mediennutzungsverhalten sprechen und sie bei Fragestellungen und Problemen beraten. „An den meisten Schulen im Werra-Meißner-Kreis haben wir den Projekttag bereits durchgeführt. Wenn die Schulen in den Folgejahren einen weiteren Elternabend zu dem Thema veranstalten oder neue Projekte und Ideen entwickeln möchten, dann kommen wir immer wieder gerne als Unterstützung dazu“, erklärt Bahl die nachhaltige Betreuung der Schulen. Auch wenn Bahl und Rudolph damit zufrieden sind, dass Schulen durch den Projekttag „Soziale Netzwerke“ ihr Bewusstsein für Medienkompetenz erhöht haben, würden sie sich wünschen, dass das hessische Kultusministerium ein Pflichtfach in den Schulen einführen würde, das IT-Inhalte mit in den Lehrplan aufnimmt.

Kontakt

Jugendförderung Werra-Meißner-Kreis
Armin Bahl
Schlossplatz 13
7269 Eschwege
armin.bahl@[email protected]

Medienzentrum Werra-Meißner-Kreis
Dirk RudolphSüdring 35
37269 Eschwege
leiter@[email protected]

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