Gaunerzinken – Mythos oder kriminelle Realität?
Geheime Symbole gelten als Zeichensprache von Einbrechern
Merkwürdige Symbole rund ums Haus könnten Gaunerzinken sein
© Picture-Factory, fotolia
Die gezackte Linie als Warnung vor dem Hund oder das Kreuz als Botschaft, dass hier nichts zu holen ist: Mithilfe so genannter „Gaunerzinken“ sollen sich bereits im Mittelalter Gauner und Landstreicher gegenseitig Botschaften an Häusern hinterlassen haben. Auch heute gibt es immer wieder Indizien, dass die Symbole noch von Einbrecherbanden zur Kommunikation genutzt werden. Ulrik Damitz, Leiter der Stabsstelle Prävention bei der Polizeidirektion Flensburg, sprach mit PolizeiDeinPartner.de über die tatsächliche Gefahr, die von den Zeichen ausgeht und klärt auf, wie man sich verhalten sollte, wenn man einen vermeintlichen „Gaunerzinken“ entdeckt.
Ein eher seltenes Phänomen
Im Jahr 2015 warnte die Essener Polizei mit einem Facebook-Eintrag vor möglichen „Gaunerzinken“ in der Umgebung. Auch in anderen Städten sollen in der Vergangenheit immer wieder verdächtige Symbole gesichtet worden sein. Doch werden die Geheimzeichen der Einbrecher heutzutage wirklich noch genutzt oder handelt es sich hierbei nur um einen modernen Mythos? „Von Seiten der Polizei besteht die Vermutung, dass es das Phänomen in den letzten Jahren tatsächlich gegeben hat“, so Ulrik Damitz von der Flensburger Polizei. Dennoch fügt der Experte hinzu, dass ein Einbruch infolge einer Markierung durch „Gaunerzinken“ eher die Ausnahme ist: „In meinem Zuständigkeitsbereich kenne ich keinen einzigen Fall, wo ein eindeutiger Zusammenhang zwischen solchen Symbolen und einem Einbruch erkennbar war.“
Die „Gaunerzinken“ hält Damitz vor allem für ein mediales Phänomen. So sei seitens der Polizei schon öfter zu beobachten gewesen, dass Bürgerinnen und Bürger immer dann merkwürdige Zeichen am Haus entdeckt haben wollen, wenn das Thema in den Medien präsent war. „Dadurch wird eine Lawine losgetreten. Wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, hat man plötzlich das Gefühl, dass man auf einmal überall „Gaunerzinken“ sieht“, erläutert der Präventionsbeauftragte. Dass die Zeichen heute kaum noch zum Einsatz kommen, liegt nach Erfahrung der Polizei vor allem daran, dass Einbrecherbanden auf ganz andere Kommunikationsmittel zurückgreifen. Wird ein Tatort ausgespäht, werden einfach Bilder mit dem Smartphone gemacht und an die Mittäter weitergeleitet. „Das ist deutlich einfacher, als irgendwelche Zeichen an das Haus zu schmieren. Auch das Entdeckungsrisiko ist dadurch natürlich viel geringer“, führt Damitz weiter aus.
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