Diebe nutzen die unübersichtliche Situation in Krankenhäusern aus
Diebe nutzen die unübersichtliche Situation in Krankenhäusern aus

Achten Sie beim Krankenhausaufenthalt auf Ihre Wertsachen

Diebstahl in Krankenhäusern

Immer wieder berichten Patienten nach Aufenthalten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, dass ihnen während ihres Krankenhausaufenthaltes etwas gestohlen worden sei. Daher empfiehlt die Kreispolizeibehörde Unna den Patientinnen und Patienten, ihre Wertsachen im Krankenhaus möglichst nicht offen liegen zu lassen.

Das Krankenhauspersonal ist mit der Pflege der Patienten mehr als ausgelastet 

© Mike Witschel, mev-Verlag

Die besondere Situation in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen macht es Dieben einfach, an Beute zu gelangen: Eine unkontrollierte und unübersichtliche Anzahl an Besuchern macht es für die Pflegekräfte nahezu unmöglich, fremde Personen bei einem professionellen Diebstahl zu ertappen. Dem Pflegepersonal ist es durch ihre ohnehin schon fordernde Arbeit unmöglich, jeden zu kontrollieren, der sich auf einer Station aufhält. Hinzu kommt, dass Patienten für Untersuchungen, Operationen oder andere gesundheitliche Maßnahmen häufig ihre Zimmer verlassen müssen. Dort zurückgelassene Wertsachen sind für die Täter dann leichtes Diebesgut. Besonders ältere Patienten haben ihre Wertsachen gerne bei sich und nehmen diese zu einem Krankenhausaufenthalt einfach mit, was für die Täter einen zusätzlichen Anreiz bietet. Somit befinden sich in den Zimmern der Patienten oft nicht nur größere Summen Bargeld, sondern auch wertvoller Schmuck. Die Aufklärungsquote bei Diebstählen dieser Art ist gering, da die Täter meist von Patienten und Personal unbemerkt agieren.

Kein Einzelfall

Besonders aufsehenerregend war ein Fall der Polizei Duisburg, der zum Jahresbeginn bekannt wurde. Am Freitag, den 6. Januar 2017 wurde aus einem Patientenzimmer in den Sana-Kliniken in Duisburg-Wedau eine Jacke mit Portemonnaie, diversen Papieren und Bargeld entwendet. Die Polizei konnte wenig später in der Notaufnahme eine 41-jährige Tatverdächtige festnehmen, die sich unter falschem Namen in das Krankenhaus einweisen lassen wollte. Bei der Kontrolle fanden die Beamten Jacke und Dokumente sowie eine hochwertige Armbanduhr. Diese stammte vermutlich aus einem vorherigen Diebstahl. Da die Frau in der Vergangenheit bereits wegen gleichgelagerter Delikte zu Freiheitsstrafen verurteilt wurde, zum Zeitpunkt der Festnahme ohne festen Wohnsitz war und unter Bewährung stand, wurde sie dem Richter zwecks Erlass eines Haftbefehls vorgeführt. Der Fall zeigt, dass Diebstähle in Krankenhäusern noch immer keine Seltenheit sind.

Tipps für den Aufenthalt im Krankenhaus 

  • Nehmen Sie keine größeren Geldbeträge oder wertvolle Schmuckstücke mit in das Krankenhaus oder die Pflegeeinrichtung! 
  • Schließen Sie Wertgegenstände und Bargeld immer in Ihr abschließbares Aufbewahrungsfach ein oder geben Sie sie in der Verwaltung ab. 
  • Notieren Sie niemals die vierstellige PIN von Debit- (EC-) oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig. 
  • Schließen Sie immer die Tür – auch bei kurzfristiger Abwesenheit. Verlassene Zimmer locken Diebe an! 
  • Achten Sie auch auf abgestellte Handtaschen oder abgelegte Garderobe Ihrer Mitpatienten. 
  • Sprechen Sie fremde Personen in Ihrem Patientenzimmer an und/oder informieren Sie das Pflegepersonal. 
  • Melden Sie jeden Diebstahl beim Pflegepersonal und erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei! 

Kampagne gegen Diebstahl 

Die Kreispolizeibehörde Unna weist Patienten und Personal gezielt auf die Gefahren von Diebstahl auf Stationen von Kranken- und Pflegeeinrichtungen hin. In den letzten Jahren wurde deshalb eine Kampagne durchgeführt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und eine Verhaltensänderung bei den Beteiligten zu erreichen. Trotzdem sieht die Kreispolizeibehörde Unna auch weiterhin dringenden Bedarf, auf die Gefahr von Diebstählen aufmerksam zu machen. Sie fordert daher alle Patienten, das Krankenhauspersonal und die Besucher eindringlich auf, wachsam zu sein. Im Rahmen der Kampagne wurden folgende Maßnahmen eingesetzt:

  • Ärzte, die Patienten an Krankenhäuser überweisen, verteilen Informations-Postkarten zum Thema „Diebstahl in Krankenhäusern“ an ihre Patienten.
  •  Aushänge bei niedergelassenen Ärzten weisen auf das Thema hin. 
  • In den Fluren der Krankenhäuser hängen Themenplakate. 
  • Informationsveranstaltungen der Projektgruppe „Senioren helfen Senioren“ in den Foyers oder anderen Räumen der Krankenhäuser klären zum Thema Diebstahl auf: Es gibt Infostände, die Gruppe führt Beratungsgespräche mit Besuchern und Patienten und verteilt Flyer. 
  • Patienten erhalten bei Aufnahme ins Krankenhaus auf der Station den Aktionsflyer mit Tipps zum richtigen Verhalten. 
  • Das Krankenhauspersonal wird im Rahmen der internen Fortbildung für das Thema Diebstahl sensibilisiert und angehalten, Patienten gezielt auf das Thema anzusprechen. 

AL (30.06.2017)

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