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Vorsicht vor Fahrrad-Rowdys!

Die Ampel ist rot, die Autos stauen sich und ein Radfahrer schlängelt sich durch die freien Lücken. Er überfährt die Haltelinie, passiert die grüne Fußgängerampel und wechselt im Anschluss wieder auf die Straße. Einige Radfahrer sehen ihre Teilnahme am Straßenverkehr etwas lockerer als die der Autofahrer und gestalten sich ihre Verkehrsregeln dabei gerne selbst. Sie fahren rücksichtslos über rote Ampeln, provozieren gefährliche Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern und sind dabei nicht selten durch ein Handy in der Hand abgelenkt. Um Unfälle und Aggressionsdelikte im Straßenverkehr zu vermeiden und Fahrrad-Rowdys auf ihre Rolle im Straßenverkehr aufmerksam zu machen, setzt die Kölner Polizei Mountainbike-Streifen ein.

Auf Streife mit der Kölner Fahrradpolizei

Einige Fahrradfahrer nehmen zu wenig Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer

© SVLuma, fotolia

 

Die Ampel ist rot, die Autos stauen sich und ein Radfahrer schlängelt sich durch die freien Lücken. Er überfährt die Haltelinie, passiert die grüne Fußgängerampel und wechselt im Anschluss wieder auf die Straße. Einige Radfahrer sehen ihre Teilnahme am Straßenverkehr etwas lockerer als die der Autofahrer und gestalten sich ihre Verkehrsregeln dabei gerne selbst. Sie fahren rücksichtslos über rote Ampeln, provozieren gefährliche Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern und sind dabei nicht selten durch ein Handy in der Hand abgelenkt. Um Unfälle und Aggressionsdelikte im Straßenverkehr zu vermeiden und Fahrrad-Rowdys auf ihre Rolle im Straßenverkehr aufmerksam zu machen, setzt die Kölner Polizei Mountainbike-Streifen ein.

Einfach schnell weiterfahren

Die Mountainbike-Streifen sind das ganze Jahr über im Stadtgebiet Köln unterwegs, um Radfahrer anzuhalten und anzusprechen, die sich und andere Verkehrsteilnehmer durch ihr unaufmerksames oder aggressives Fahrverhalten gefährden. Im Jahr 2016 gab es in Köln insgesamt 2.400 Aggressionsdelikte. Davon gingen 17 Fälle von Radfahrern aus, während 25 Fälle gegenüber Radfahrern registriert wurden. „Der Anteil von beteiligten Fahrradfahrern an allen Aggressionsdelikten wirkt auf den ersten Blick sehr gering. Wir gehen aber von vielen Fällen aus, bei denen der Schuldige einfach weitergefahren ist und wir ihn nicht ermitteln konnten“, erklärt Polizeioberkommissarin Anke Schönenberg von der Kölner Fahrradpolizei. Häufig werden die Fahrradpolizisten von Bürgern angesprochen, die einen Beinahe-Unfall beobachtet haben. „Die Ahndung eines solchen Fehlverhaltens ist für uns dann leider schwer, weil Fahrräder kein Kennzeichen haben. Damit haben wir keinen Ermittlungsansatz“, bedauert sie.

Polizeioberkommissarin Anke Schönenberg war lange mit dem Mountainbike auf Streife

© Polizei Köln

Zwischen Eile und Ablenkung

„Neulich hat ein Kollege einen Radfahrer beobachtet, der während der Fahrt mit seinem Handy beschäftigt war. Der Kollege hat ihn mit einem Armzeichen aufgefordert, anzuhalten. Er wurde aber erst von ihm bemerkt, als der Radfahrer gegen seinen Arm gefahren ist. Als dem Radfahrer klar wurde, dass es sich bei der Person um einen Fahrradpolizisten handelt, hat er nicht direkt angehalten, sondern nochmal beschleunigt und versucht, wegzufahren“, schildert Schönenberg einen Vorfall, der sich kürzlich im Stadtteil Sülz ereignet hat. Die Fälle, in denen Handys und Kopfhörer die Verkehrsteilnehmer vom eigentlichen Geschehen ablenken, häufen sich ihrer Erfahrung nach. Weitere Gründe für die Unaufmerksamkeit und Rücksichtslosigkeit von Radfahrern sind Eile und Ungeduld und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Außerdem glaubt sie, dass sich viele Radfahrer durch ihr schmales Zweirad nicht als vollständigen Straßenverkehrsteilnehmer wahrnehmen, wodurch sie Verkehrsregeln ganz bewusst übergehen. „Mehr und mehr wird der Fahrradverkehr – zur besseren Sichtbarkeit und höheren Sicherheit der Radfahrer – von den abgetrennten Sonderwegen auf die Fahrbahn verlegt. Diese Entwicklung führt an vielen Stellen in der Stadt mitunter zu Unsicherheiten zwischen den Verkehrsteilnehmern – und leider auch immer wieder zu unüberlegten Manövern und Fehlverhalten“, fügt Schönenberg hinzu.

Mehr Einsichtigkeit und Rücksicht

Um die Bevölkerung für mehr Rücksicht im Straßenverkehr zu sensibilisieren, besuchen Verkehrssicherheitsberater der Kölner Polizei im Rahmen ihrer Präventionsarbeit Schulen, um mit den Schülern Fahrrad- und Mobilitätstrainings durchzuführen. Darüber hinaus organisiert die Polizei in Köln regelmäßig Rad-Aktionstage, um mit Verkehrsteilnehmern ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu diskutieren. Bei Einsätzen mit der Mountainbike-Streife hat Anke Schönenberg schon oft erlebt, dass Radfahrern ihr Fehlverhalten im Straßenverkehr erst im Gespräch mit den Polizeibeamten bewusst geworden ist. Den Vorteil einer Polizeistreife auf zwei Rädern sieht Schönenberg vor allem darin, dass sie auf Augenhöhe mit den Radfahrern kommunizieren kann. „Damit zeigen wir als Polizei, dass wir Verständnis und Anerkennung für die Rolle der Radfahrer haben. Viele Bürger zeigen sich einsichtig und überdenken ihr Verhalten. Natürlich gibt es auch einige, die uneinsichtig bleiben. In dem Fall ist es als Fahrradpolizei wichtig, dranzubleiben“, fasst sie zusammen.

FL (25.08.2017)

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