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Erst gucken, dann kann’s losgehen

Was muss ich beachten, wenn ich die Straße überquere? Wann gucke ich nach hinten, wenn ich auf dem Fahrrad sitze? Und was bedeutet eigentlich das rote STOP-Schild? Solche Fragen sollten für Erwachsene ganz einfach zu beantworten sein. Kinder müssen das hingegen erst einmal lernen. Im Raum Elmshorn in Schleswig-Holstein besucht Polizeikommissar Carsten Wegner daher seit vielen Jahren die ersten und vierten Klassen der mehr als 20 Grundschulen im Umkreis. Während die Erstklässler noch den Fußgängerführerschein machen, legen die Älteren bei ihm die Radfahrprüfung ab. Wer den Test besteht, bekommt anschließend den Fahrradführerschein überreicht.

Polizeiliche Verkehrserziehung im Raum Elmshorn

Bei der Radfahrprüfung können die Kinder zeigen, wie sicher sie schon sind

© Mat Hayward/stock.adobe.com

 

Was muss ich beachten, wenn ich die Straße überquere? Wann gucke ich nach hinten, wenn ich auf dem Fahrrad sitze? Und was bedeutet eigentlich das rote STOP-Schild? Solche Fragen sollten für Erwachsene ganz einfach zu beantworten sein. Kinder müssen das hingegen erst einmal lernen. Im Raum Elmshorn in Schleswig-Holstein besucht Polizeikommissar Carsten Wegner daher seit vielen Jahren die ersten und vierten Klassen der mehr als 20 Grundschulen im Umkreis. Während die Erstklässler noch den Fußgängerführerschein machen, legen die Älteren bei ihm die Radfahrprüfung ab. Wer den Test besteht, bekommt anschließend den Fahrradführerschein überreicht.

Verkehrserziehung für die Kleinsten

Wenn Carsten Wegner vom Fachbereich Prävention bei der Polizeidirektion Bad Segeberg in die Grundschulen in und um Elmshorn geht, trägt er natürlich seine blaue Polizeiuniform. „Ich sage dann immer, ich sei von der Feuerwehr und dass es heute darum gehe, was die Feuerwehr so macht. Da werden die ersten Kinder dann schon stutzig und merken: Das kann ja gar nicht sein. Der ist doch Polizist!“ Ist die Situation aufgeklärt, geht es darum, wie man eine Polizistin oder einen Polizisten erkennen kann und was zur Uniform gehört. Anschließend schlägt der Polizeikommissar den Bogen zur Polizeiarbeit im Allgemeinen. „Ich möchte darauf hinaus, dass es eben nicht nur nette Menschen gibt, sondern dass immer wieder etwas passieren kann. Dass beispielsweise Menschen versuchen, Kinder in ihre Autos zu locken. Am Ende komme ich dann auf das Thema Verkehrsunfälle. Ich rede mit den Schülern darüber, dass die Polizei auch immer wieder zu solchen Einsätzen gerufen wird und dass es hier leider auch viele verletzte Kinder gibt“, berichtet Carsten Wegner. Nachdem er erklärt hat, worauf man als Fußgänger beispielsweise an einer Ampel achten muss, geht es raus auf die Straße, um zu üben. „Die wichtigste Regel lautet: Erst gucken und dann loslaufen. Ich sage aber auch, dass es sein kann, dass eine Ampel mal ausfällt und ein Polizist den Verkehr kontrolliert. Das mache ich dann auch gleich vor. Natürlich erkläre ich auch, dass das nur die Polizei darf und man das nicht nachmachen soll.“

Für die 4. Klasse geht’s aufs Rad

Mit den Viertklässlern übt Carsten Wegner hingegen das sichere Fahrradfahren. Denn sobald die Kinder auf die weiterführenden Schulen wechseln, sind sie häufig eigenständig mit ihrem Rad unterwegs. Im Rahmen des Unterrichts werden vor Wegners Besuch bereits die wichtigsten Verkehrszeichen und -regeln besprochen. Am Tag selbst wird alles noch einmal wiederholt, um die Kinder gezielt auf die theoretische Prüfung vorzubereiten. Anschließend füllen sie den Testbogen aus. Zudem kontrolliert der Polizist, wie sicher die Viertklässler auf dem Fahrrad sitzen, ob sie den Schulterblick richtig ausführen und wie gut sie abbiegen können. „Das testen wir im geschützten Raum, also auf dem Schulhof.“ Der schönste Teil ist für ihn aber, wenn er die Klassen nach einigen Tagen wieder besucht, um die korrigierten Testbögen zurückzugeben und die Fahrradführerscheine auszuhändigen. Auf der Rückseite der Testbögen hinterlässt Carsten Wegner immer noch eine Notiz für die Eltern. „Ich vermerke, womit das Kind Schwierigkeiten hatte, damit man das Zuhause noch mal üben kann. Der Fahrradführerschein ist natürlich kein offizielles polizeiliches Dokument, sondern er soll Orientierung geben, ob das Kind sicher fährt oder nicht.“

Rückmeldung bestätigt präventiven Ansatz

Den Erfolg der polizeilichen Verkehrsprävention in den Schulen zu messen, ist schwierig. Dennoch hofft Carsten Wegner, viele Kinder vor einem Unfall bewahrt zu haben. „Das sage ich mir immer wieder. Solange ich dadurch auch nur ein Kind vor einem Unfall beschützen konnte, hat sich die Mühe gelohnt“, erzählt der Polizeikommissar. Eine positive Erfahrung, die er immer wieder macht: Wenn er die Schülerinnen und Schüler nach vielen Jahren in der Oberstufe wiedersieht, wenn es um die weiterführende Verkehrserziehung geht, können sich viele von ihnen noch daran erinnern, dass sie bei ihm den Fußgängerführerschein gemacht oder die Radfahrprüfung abgelegt haben. „Ich mache das ja schon seit über 20 Jahren. Selbst einige von meinen jungen Kolleginnen und Kollegen, die in der Gegend aufgewachsen sind, erinnern sich noch daran. Das freut mich natürlich.“

Kontakt

Präventionsstelle PD Bad Segeberg

Carsten Wegner

Dorfstr. 16-18

23795 Bad Segeberg

STB14.BadSegeberg.PD@polizei.landsh.de

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