< Wohnmobil und Caravan

Gefahrguttransporte mit dem Pkw

Ob ätzend, entzündlich, explosiv oder giftig: Bei gefährlichen Gütern ist Vorsicht geboten. Besonders wenn man sie mit dem privaten Pkw transportiert. Um Gefahren für Leib und Leben sowie für die Umwelt abzuwenden, müssen Spraydosen, Benzinkanister oder Gasflaschen ordentlich verpackt und sicher verstaut werden. Bei bestimmten Stoffen gibt es zudem Mengenbegrenzungen, die man nicht überschreiten darf.

Wer gefährliche Güter transportieren will, sollte auch auf die korrekte Ladungssicherung achten. „Spraydosen, Gasflaschen und andere Gegenstände dürfen nie lose auf der Rückbank liegen. Sonst besteht während der Fahrt die Gefahr, dass sie herumrollen oder bei einer Vollbremsung nach vorne fliegen“, warnt Lipinski. Häufig erwischen er und seine Kollegen bei Polizeikontrollen Autofahrer, die mehrere Propangasflaschen ohne Befestigung auf den Rücksitz legen. „In solchen Fällen wird ein Bußgeld von rund 300 Euro fällig“, mahnt Lipinski. Sollten aufgrund mangelnder Ladungssicherung bei einem Unfall gefährliche Stoffe austreten, kann dem Fahrer sogar ein Strafverfahren drohen. Lipinski empfiehlt, gefährliche Güter wie Gasflaschen mit Zurrgurten, Trennnetzen und rutschfesten Unterlagen zu sichern. Spraydosen am besten in einem Karton verstauen, damit sie nicht umkippen, herumrollen oder herausfallen. Übrigens: Wer Gefahrgut über das Internet verkauft und per Post sendet, muss vorher das jeweilige Transportunternehmen kontaktieren und sich über deren Vorschriften informieren.

Nähere Informationen zur Gefahrgutkennzeichnung gibt es beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Es gibt bestimmte Mengenbegrenzungen

Privatpersonen dürfen gefährliche Güter für eigene Zwecke befördern, dürfen bei bestimmten Stoffen aber die vorgeschriebenen Mengenbegrenzungen nicht überschreiten. So gilt z. B. bei Propangasflaschen und Spraydosen mit entzündlichen Inhalten ein Grenzwert von 333 kg. „Wird dieses Gewicht überschritten, muss man eine orangene Warntafel am Fahrzeug anbringen“, erläutert Lipinski, „damit wäre die Befreiung für Privatpersonen von den ADR-Vorschriften allerdings nicht mehr anwendbar.“

Beim Kauf von Farben, Lacken, Säuren und anderen gefährlichen Stoffen sollte man sich beraten lassen, wo die jeweilige Höchstgrenze liegt. Oftmals ist die Mengengrenze bei 333 kg überschritten, bei manchen Stoffen aus dem Baumarkt könnte die Grenze jedoch auch schon bei 20 kg liegen. Bei Kraftstoffen liegt die Mengengrenze insgesamt bei 240 Litern und die Einzelverpackung darf nicht mehr als 60 Liter enthalten. Gänzlich ausgeschlossen sind gefährliche Güter in Großpackmitteln (IBC), Großverpackungen oder Tanks, da diese nicht als einzelhandelsgerecht verpackt gelten. „Wer gelegentlich Spraydosen vom Discounter besorgt, unterliegt bei Einhaltung der Ausnahmebedingungen nicht den ADR-Vorschriften und muss lediglich auf die Ladungssicherung und die weiteren geschilderten Anforderungen achten“, rät Lipinski. Hobbyfeuerwerker, Schützen, Sporttaucher und Besitzer eines Privatflugzeugs sollten sich aber versichern, ob für ihre Transporte noch weiterführende Beschränkungen gelten und sich im Zweifel fachkundigen Rat, am besten bei einem Gefahrgutbeauftragten, holen.

Im Zweifel fachlichen Rat suchen

Sollten Sie als Privatmann die geschilderten Bedingungen z. B. aufgrund der zu befördernden Mengen, nicht einhalten können, sollten sie sich ebenfalls den fachkundigen Rat eines Gefahrgutbeauftragten einholen. Eine Beförderung ist zwar möglich, dann aber an erheblich schärfere Auflagen geknüpft. Gefahrgutbeauftragte sind für diese Fragen besonders geschult und durch die IHK geprüft, dies bietet die Gewähr, dass eine fundierte Auskunft erteilt wird. Und bei der Entsorgung von gefährlichen Stoffen gilt: Auf keinen Fall im Hausmüll entsorgen. Gefahrgüter gehören immer auf den Recyclinghof. AL (29.06.2018)

Seite: << zurück12

Kurztipps

5 Tipps für...
...den sicheren Campingurlaub

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub mit dem...

5 Tipps für...
...verantwortungsvolles Radfahren im Straßenverkehr

So kommen Sie sicher und rücksichtsvoll durch den Stadtverkehr.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten im Stau

So verhalten Sie sich bei einem Stau richtig.

5 Tipps für...
...das richtige Verhalten bei einer Autopanne

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Wagen auf der Autobahn oder...

5 Tipps für...
...das Radfahren im Winter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit trotz...

5 Tipps für...
...den Schutz vor Wildunfällen

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Herbst und Winter in...

5 Tipps für...
...das Autofahren im Alter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie als älterer Mensch Auto fahren.

5 Tipps für...
...die sichere Fahrt mit dem E-Auto

Darauf sollten Sie am Steuer eines Elektroautos achten.

5 Tipps für...
...die Ladungssicherung im Transporter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Transporter (z. B. als...

5 Tipps für...
...eine sichere Fahrt auf dem E-Scooter

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie mit dem Elektroroller unterwegs...

5 Tipps für...
...das Carsharing

Darauf sollten Sie vor der Fahrt mit einem Gemeinschaftsauto achten.

5 Tipps für...
...die Reise mit dem Auto

Mit diesen Hinweisen kommen Sie sicher und stressfrei in den Urlaub.

5 Tipps für...
...das sichere Pedelec

Darauf sollten Sie achten, bevor Sie mit dem E-Fahrrad losfahren.

5 Tipps für...
...die Verkehrssicherheit im Winter

So können Autofahrer das Unfallrisiko reduzieren.

5 Tipps für...
...die Mietwagenbuchung

Im Voraus einen umfassenden...

5 Tipps für...
...ein sicheres Fahrrad

So machen Sie Ihr Fahrrad fit für den Frühling.

5 Tipps für...
...die sichere Beladung des Pkw

So verstauen Sie das Gepäck oder die Einkäufe richtig.

5 Tipps für...
...ein winterfestes Auto

Vor dem Winter sollte das Auto für die kalte Jahreszeit gewappnet...

Weitere Infos zum Thema Verkehrsicherheit im privaten Straßenverkehr

Mehr Sicherheit für Fahrzeuge

Diese Systeme sind ab 2022 Pflicht

Die EU will den Straßenverkehr sicherer machen. Dabei sollen neue...[mehr erfahren]

Fahrerassistenzsysteme

Wie funktioniert die moderne Technik?

Immer mehr Autos verfügen über moderne Fahrerassistenzsysteme. Wie...[mehr erfahren]

Schutzplanken können Leben retten

Von Bäumen gesäumte Landstraßen sehen zwar schön aus, bergen für...[mehr erfahren]

Ohne Stress auf die Straße

Nutzen statt Besitzen – mit dem Begriff „Shareconomy“ ist die...[mehr erfahren]

Richtig vorbereitet starten

Anschnallen – Gepäck sichern – Spiegel, Sitz und Kopfstütze...[mehr erfahren]